Eine rot-getigerte Katze steht auf einer Straße und schaut direkt in die Kamera
Foto: © Efe Yağız Soysal, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash
Wenn du dich mit dem Thema "Darmflora bei Katzen aufbauen" beschäftigst, wird dir deine Fellnase das danken!

Darmflora bei Katzen aufbauen: Wieso ist das wichtig?

“Die Gesundheit sitzt im Darm.” Kennst du diesen Spruch ebenfalls? Er trägt viel Wahrheit in sich! Denn ein großer Anteil der Immunzellen bei Mensch, aber auch Tier ist hier ansässig. Darum heißt es regelmäßig: Darmflora bei Katzen aufbauen. Wie du deine Fellnase dabei unterstützen kannst und warum sie manchmal gestört ist, erfährst du hier. Lies jetzt weiter!

Das Mikrobiom im Darm – auch für Katzen essenziell

Wer sich selbst bereits mit entweder der eigenen Ernährung oder eben der seines Tieres beschäftigt hat, wird um die Bedeutung des Verdauungstraktes wissen. Er spaltet die Nahrung schrittweise auf und löst alle wichtigen Nährstoffe heraus. Das beginnt bereits in der Mundhöhle, geht über den Magen und findet seinen Höhepunkt im Darm.

Doch nicht nur gute Bestandteile gelangen über das Essen in den Organismus. Auch Keime und Krankheitserreger, ja sogar Parasiten können so eindringen. Deswegen sind insgesamt etwa 80 % aller Immunzellen im Darm angesiedelt. Ein weiterer Teil dieses körpereigenen Abwehrsystems ist das sogenannte Mikrobiom, also die Darmflora bei Mensch, Hund oder eben Katze.

Grafische Darstellung des Verdauungstraktes der Katze
Quelle: stock.adobe.comOleksandr Pokusai)
Der Verdauungstrakt der Katze besteht aus vielen Stationen.

Was ist die Darmflora der Katze?

Wenn das Mikrobiom erklärt werden soll, wird es meist als dynamisches Ökosystem umschrieben. Das bedeutet, dass mehrere Millionen winziger Lebewesen sich in unserem Darmtrakt tummeln, darunter zahlreiche unterschiedliche Bakterien, aber auch manch Pilz oder Einzeller. Sie alle leben in Symbiose mit ihren Wirten, profitieren also gegenseitig voneinander. 

Nimmt die Katze also Futter zu sich, verstoffwechselt das Mikrobiom diese teilweise mit und ernährt sich dadurch. Was während dieses Prozesses entsteht, kommt wiederum dem Tier zugute. Denn hierbei werden beispielsweise Vitamine, essenzielle Aminosäuren oder kurzkettige Fettsäuren produziert. Auch die Herstellung von Hormone und Enzyme regen sie an. Zudem bilden sich dabei auch antibiotisch wirksame Stoffe.

Wusstest du?

Das Mikrobiom der Katze ist nicht angeboren. Es entwickelt sich erst nach der Geburt, unter anderem durch die Muttermilch.

Eine braun-getigerte Katze sitzt vor einem Napf mit Katzenfutter und frisst
Bild erstellt mit KI: Leonardo.ai
Beim Fressen nimmt die Katze mit dem Futter Nährstoffe, aber auch anderes auf.

Welche Aufgaben übernimmt die Darmflora der Katze?

Aus den zuvor genannten Ergebnissen leiten sich schnell die wichtigsten Aufgaben der Darmflora ab. Dazu gehören: 

  • Bildung einer Barriere für Krankheitserreger
  • Anregung des Stoffwechsels
  • Bereitstellung wichtiger Nährstoffe und Förderung ihrer Aufnahme
  • Stärkung des Immunsystems
  • Regulierung der Darmmotilität (eigenständige Bewegung der Organe zum Weitertransport des Nahrungsbreis)

Die Bedeutung dieser Kleinstlebewesen für unsere Haustiere, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden ist somit enorm hoch. Doch das beschriebene System ist hochindividuell und verändert sich ständig. Umwelteinflüsse, aufgenommene Nahrung und vieles mehr beeinflusst es. Das kann mal positiv sein. Aber es kann sich auch negativ auswirken. In letzterem Fall solltest du die Darmflora bei Katzen aufbauen.

Eine Katze liegt auf der Fensterbank, eingekuschelt in eine rosa Decke
Quelle: stock.adobe.comGermanova Antonina)
Wenn die Darmflora gestört ist, kann das unterschiedliche Ursachen haben.

Achtung Störung – wann du die Darmflora bei Katzen aufbauen solltest

Eine gestörte, tierische Darmflora nennt man auch Dysbiose. Das bedeutet, dass entweder nicht genügend förderliche Einzeller vorhanden sind, um gegen einen Ansturm von Krankheitserregern anzukommen. Oder es sind überhaupt keine mehr übrig. Denn wie jeder Lebensraum kann dieser ebenfalls beschädigt oder zerstört werden. 

Ursachen dafür sind vielfältig, innere wie äußere Faktoren können das Mikrobiom beeinflussen:

Faktoren Spezifische Aspekte
Ernährung
  • Keine artgerechte Zusammensetzung der Nahrung
  • Unregelmäßige oder unpassende Fütterungsgewohnheiten
  • Eine zu plötzliche Futterumstellung
  • Aufnahme giftiger Substanzen
  • Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln oder Stopp dieser
Körperliche Faktoren
Psychische Faktoren
  • Stress (z. B. durch Umzüge, Reisen etc.)
  • Ängste
  • Trauer
Medizinische Einflüsse
  • Gabe von Medikamenten (Antibiotika, Impfungen, Wurmkuren usw.)
  • Infekte
  • Parasitenbefall

Insbesondere Antibiotika sind leider ein beständiges und großes Problem. Denn zum einen verabreichen manche Veterinäre recht schnell ein solches Medikament, das allerdings alle Bakterien abtötet – auch die nützlichen. Zum anderen werden Schlachttiere häufig vorbeugend damit behandelt, wodurch unter anderem Katzenfutter damit belastet ist. 

Kommt es also zu einer Dysbiose, dann resultiert diese oft in Entzündungen des Verdauungstraktes, also Magen, Dünn- und Dickdarm. In diesen Fällen solltest du dich mit dem Thema Darmflora bei Katzen aufbauen beschäftigen. 

Eine graue Katze öffnet den Mund und bekommt von einer Hand eine Tablette hineingeschoben
Quelle: stock.adobe.comАлександр Овсянников)
Medikamente sind häufig wichtig, aber sie haben auch Schattenseiten.

Folgende Symptome können dir zuvor begegnen: 

  • Haut- und Fellveränderungen
  • Verdauungsstörungen
  • allergische Reaktionen
  • Funktionsstörungen durch Nährstoffmangel
  • Durchfall
  • Verstopfungen
  • Erbrechen
  • Unwohlsein
  • Appetitlosigkeit
  • Apathie oder Lethargie

Stellst du bei deiner Samtpfote also diese Anzeichen fest, solltest du sie zunächst natürlich tierärztlich abklären. Danach gilt es, das Mikrobiom deiner Katze auf die Sprünge zu helfen.

Darmflora bei Katzen aufbauen – Zeit für eine Sanierung

Ist das Mikrobiom einmal gestört, solltest du Maßnahmen ergreifen, um die Darmflora bei Katzen aufzubauen und zu stärken. Auch bei Tieren mit einer empfindlichen Verdauung kann das einen positiven Effekt haben. Und: Selbst, wenn deine Fellnase nach einer Medikamentengabe keine der oben beschriebenen Symptome aufzeigt, so empfiehlt sich immer, das Mikrobiom wieder aufzubauen. Das gelingt über eine sogenannte Darmsanierung.

Hierbei werden über einen gewissen Zeitraum – von einigen Wochen bis hin zu zwei Monaten – verschiedene Ergänzungsfuttermittel verabreicht. Diese versorgen den Darmtrakt zum einen mit neuen Bakterien, zum anderen sorgen sie für ein angenehmes Umfeld und ausreichend Nahrung. So kann die Darmflora wieder wachsen und gedeihen. 

Eine graue Hauskatze sitzt vor einem Napf voll roher Fleischstücke und frisst eins
Quelle: stock.adobe.comVera Verano)
Rohes Fleisch ist die beste Zutat im Katzenfutter.

Darmflora bei Katzen aufbauen – mit Pro- und Präbiotika

Beim Thema Darmgesundheit und Verdauungsbeschwerden begegnen einem die beiden Schlagworte Pobiotika und Präbiotika häufig. Während das eine Bakterien liefert, stellt das andere die Nahrung für ebendiese dar. Beides sind bedeutungsvolle Mittel, um die Darmflora bei Katzen aufzubauen.

Probiotika Präbiotika
  • Verschiedene Bakterienstämme, z. B.:
    • Enterococcus faecium NCIMB 10415
    • Lactobacillus acidophilus CECT 452
  • Probiotische Stämme (Milchsäurebakterien) senken u. a. den pH-Wert im Darm → ideales Milieu für willkommene Mikroben
  • Einige haften an der Darmschleimhaut und produzieren antimikrobielle Stoffe → Unterstützung der Immunabwehr
  • Unverdauliche Kohlenhydratverbindungen (Ballaststoffe, z. B. Apfelpektin)
  • Bilden das Futter für die weitgehend anaeroben Darmbakterien
  • Beeinflussen die Zusammensetzung und Aktivität der Darmflora
  • Regen das Wachstum bestimmter probiotischer Bakterienarten an
    • Diese fermentieren dann die Ballaststoffe
    • Kurzkettige Fettsäuren entstehen
    • Regen wiederum Produktion von Mucus an (wichtige schützende Schleimschicht)
    • Legt sich über Zellen der Darmschleimhaut und verhindert das Eindringen schädlicher Stoffe und Keime
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Zur Versorgung gibt es verschiedene, vorgefertigte Präparate. Stimme dich hierzu aber am besten mit deinem Tierarzt ab, um die individuell passenden für deine Katze zu finden. Zusätzlich kannst du dein Tier mit weiteren Hausmitteln unterstützen, aber auch hier: am besten nach Absprache mit Fachpersonal!

  • verschiedene Öle
    • reich an essentiellen Fettsäuren
    • fördern diverse Vitalfunktionen, auch die Verdauung
    • z. B. Lein- oder Kokosöl
  • Bierhefe
    • reich an Vitamin-B-Komplexen, Antioxidantien, Spurenelementen wie Zink
    • fördert die Nährstoffaufnahme und regt die Verdauung an
    • als Ergänzungsfuttermittel erhältlich
  • Flohsamenschalen
    • hohe Rohfasergehalt 
    • wirkt wasserbindend und regt die Darmbewegung an
  • Kräuter
    • ebenfalls reich an Ballaststoffen sowie zahlreichen Wirkstoffen
    • unterstützen u. a. die Verdauung
    • z. B. Kümmel. Thymian, Fenchel, Salbei, Löwenzahn
Eine Katze frisst Katzengras
Foto: © mowli, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Pixabay.com
In Katzengras stecken u. a. Ballaststoffe, die die Verdauung anregen können.
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Welche weiteren Maßnahmen kannst du unternehmen?

Eine Sanierung allein ist nicht das Einzige, das du tun kannst, um die Darmflora von Katzen aufzubauen. Ein wichtiger Punkt – auch vorbeugend – ist etwa die Ernährung deines Tieres. Achte hier unbedingt auf artgerechtes Futter. Katzen sind Carnivore, das bedeutet, sie brauchen etwa 95 % Proteine in ihrer Nahrung. 

Kohlenhydrate wie Getreide, Kartoffeln, Reis und Co. können sie hingegen nicht verwerten. Dafür bilden diese aber einen Nährboden für verschiedene schädliche Keime oder Parasiten. Futtermittel mit solchen Zutaten solltest du also besser meiden und stattdessen auf frisches, rohes Eiweiß (Fleisch, Fisch, auch pflanzliche Quellen sind möglich) in Lebensmittelqualität setzen. 

Noch mehr Infos und Tipps für eine ausgewogene Ernährung bei Katzen findest du in unserem Magazin.

Da insbesondere Medikamente die Bakterien im Darm häufig stören, mit diesen sehr achtsam umzugehen. Eine obligatorische Wurmkur ist inzwischen eher umstritten. Wir empfehlen vorab eine Kotuntersuchung. Auch Antibiotika sollten nur verabreicht werden, wenn es wirklich nachweislich die beste Option ist. Als vorbeugende Behandlung ist davon abzuraten.

Impfungen sind wichtig und wertvoll für dein Tier. Aber hier gilt ebenfalls: Was ist wirklich im individuellen Fall sinnvoll? Eine Freigängerkatze braucht sicherlich eine andere Vorbereitung als ein reiner Stubentiger. Sprich zu diesem Thema also am besten genauso mit deinem Tierarzt und wägt gemeinsam ab. Dann musst du dir vielleicht schon etwas weniger Sorgen darum machen, wie du die Darmflora bei Katzen aufbauen kannst.

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