Auch wenn die Nase beim Hund wahrscheinlich das ausgeprägteste Sinnesorgan ist – gesunde Augen sind ebenso wichtig, damit ein entspanntes und vitales Leben möglich ist. Aus diesem Grund sollten Sie Ihrem Liebling möglichst täglich in eben diese schauen. Das ist nicht nur schön, sondern zudem eine wichtige Kontrolle. Denn wenn sich hier Schmutz oder Sekret ansammeln, ist es Zeit zu handeln. Worauf Sie bei der Augenpflege beim Hund sonst noch achten müssen, erfahren Sie hier!

Warum Augenpflege beim Hund überhaupt sein muss?

Damit Ihr Vierbeiner nicht vermeintlich plötzlich sein Augenlicht verliert, sollten Sie in Ihre tägliche Routine definitiv wenigstens einen Kontrollblick einbauen. Denn so bemerken Sie sehr schnell, wenn sich etwas an den Augen verändert und können entsprechend handeln. Ernsthafte Krankheiten lassen sich dadurch frühzeitig verhindert oder zumindest aber erkennen und vom Tierarzt behandeln. Mögliche Symptome können z.B. sein:

  • ein gelbliches oder grünliches Sekret – deutet auf eine Infektion hin
  • zähe Massen an den Tränengängen – können diese verstopfen und zu Entzündungen führen
  • feste Krusten am Auge – bilden einen Nährboden für Bakterien
  • verklebte Haare am Auge – führen zu verstärktem Zug am Lid, was den Tränenfluss übermäßig anregt

Haben Sie zudem ein Tier mit einer hellen Fellfarbe, kennen Sie sicher auch die dunklen Verfärbungen um die Augen. Diese werden Tränenstein genannt und entstehen durch die Tränenflüssigkeit. Sie können durch eine regelmäßige Augenpflege beim Hund ebenfalls vermieden werden. Die richtige Augenpflege ist also zum einen ein Punkt der Vorsorge, zum anderen einer in Sachen Ästhetik. 

Tierarztkontrolle der Augen eines Hundedackels.

Augenkrankheiten erkennen und reagieren

Bei Hunden gibt es zum einen erworbene, zum anderen aber auch angeborene Erkrankungen der Augen. Ob diese genetisch bedingten bei Ihrem Tier letztendlich ausbrechen, ist immer eine individuelle Sache. Hinterfragen Sie am besten immer, was ggf. bei den Eltern aufgetreten ist oder für die Rasse typisch ist. So wissen Sie zum einen vorab, worauf Sie sich einstellen sollten und können sich zum anderen besser vorbereiten. Aber auch erworbene Augenkrankheiten gilt es rechtzeitig zu erkennen.

Typische Probleme der Augen sind unter anderem:

  • Hornhautentzündungen
  • Grauer Star
  • Bindehautentzündungen
  • verstopfte Tränendrüsen
  • trockene Augen
  • Einrollen des Lides
  • Allergien
  • Fremdkörper

Die oben erwähnten Erkrankungen sind durchaus ernst zu nehmen und sollten vom Tierarzt abgeklärt werden. Doch wie bemerken Sie diese? Ein gesundes Hundeauge sollte stets klar und glänzend sein. Auch die Haut ums Auge muss unauffällig und normal aussehen. Ist das nicht der Fall, sind das Anzeichen für eine mögliche Erkrankung. Diese können sich z.B. so äußern:

  • verstärkter Tränenfluss
  • Rötungen am Auge
  • eitriges Sekret
  • Verkrustungen ums Auge
  • Trübung der Linse
  • unterschiedlich große Pupillen
  • Blutergüsse, Verletzungen oder blutunterlaufene Augen
  • Schwellungen am oder des Auges

Zusätzlich dazu gilt es auch das Verhalten des Hundes genau zu beobachten. Dieses kann ebenfalls frühzeitig auf eine Erkrankung hindeuten:

  • ständiges Reiben des Kopfes an Sofa, Teppich usw.
  • wiederholtes Wischen oder Kratzen mit der Pfote am Auge
  • dauerndes Zwinkern
  • Zusammenkneifen des Augenlides
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Lichtempfindlichkeit
  • Aggression
  • Ruhelosigkeit
  • Appetitlosigkeit 
  • Lethargie

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Wieso kommt es zu bestimmten Augenerkrankungen?

Bevor wir uns der Augenpflege beim Hund widmen, wollen wir noch einmal die Ursachen für häufige erworbene Erkrankungen bzw. Reizungen der Augen anschauen. Denn wenn Sie diese kennen, können Sie bei der eigentlichen Prozedur direkt entsprechende Maßnahmen dagegen ergreifen. Dabei spielen einerseits äußere Einflüsse eine Rolle, andererseits kann es auch mit der Rasse Ihres Vierbeiners zusammenhängen.

Zum einen entstehen Reizungen und z.B. Bindehautentzündungen gern durch Fremdkörper, die im Auge landen. Das kann Staub und Schmutz sein, teils Pflanzenteile (selbst feinste Pollen) oder auch die eigenen Wimpern und Haare. Zum anderen kommt die Luft infrage. Intensive oder ständige Zugluft (z.B. durch geöffnete Fenster beim Autofahren) kann die Augen austrocknen und reizen. Zudem ist zu trockene Luft, wie sie z.B. im Winter durch die Heizung entsteht, eine mögliche Ursache. 

Das Risiko, Fremdkörper ins Auge zu bekommen, ist übrigens bei kleinen Rassen besonders hoch. Sie sind nahe am Boden, wo der aufgewirbelte Staub einfach am intensivsten ist. Aber auch langhaarige Hunde haben häufig Reizungen, die vom in den Augen hängenden Fell rühren. Ebenfalls häufig betroffen: Hunde mit kurzer Schnauze (z.B. Möpse oder französische Bulldoggen). Die Nasenhautfalten, die z.T. das Lid berühren, reizen das Auge ständig. Sammelt sich darin Feuchtigkeit, kann das zudem Hautpilzinfektionen zur Folge haben.

Französische Bulldogge mit leicht tränenden Augen

Augenpflege beim Hund – so machen Sie es richtig

Die Augenpflege beim Hund ist im Normalfall eine schnell erledigte Prozedur. Ist Ihre Fellnase gesund, handelt es sich dabei nur um einen Kontrollblick. Stellen Sie dabei doch kleine Sekretansammlungen oder Verklebungen fest, ist die eigentliche Reinigung ebenfalls schnell erledigt. Doch um die Gesundheit der Augen dauerhaft zu erhalten, kommen in bestimmten Abständen auch ergänzende Tätigkeiten hinzu. Wir erklären Ihnen, wann Sie was berücksichtigen müssen. 

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Augenpflege beim Hund: Die Reinigung

Es ist ganz normal und wichtig, dass das Auge Ihres Hundes glänzt. Die Ursache dafür ist die Tränenflüssigkeit, welche das Auge zum einen feucht hält und zum anderen feine Partikel automatisch ausleitet. Sammelt sich im Augenwinkel dann ein wenig milchiges Sekret an – beim Menschen sagen wir dazu auch gern “Schlaf” – können Sie das einfach entfernen:

  1. Feuchten Sie ein nicht fusselndes Tuch (z.B. Baumwolle) mit lauwarmen Wasser an.
  2. Streichen Sie vorsichtig von innen nach außen über das Lid. 
  3. Verwenden Sie für jedes Auge am besten ein frisches Tuch (so vermeiden Sie es, eventuell Keime zu übertragen).
  4. Sind Verklebungen oder Verkrustungen vorhanden, dann diese durch vorsichtiges Abtupfen lösen.
  5. Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit dem Auge, da dies zusätzlich reizt!

Gerade, wenn Ihr Hund zu Verkrustungen neigt, kann es dienlich sein, einen speziellen Augenreiniger zu nutzen. Diese werden dann auf das Tuch oder ein Wattepad gegeben. Sie enthalten wohltuende Substanzen. Es gibt zudem bereits damit getränkte und abgepackte Einmaltücher. Sie sind prima für Reisen oder auf längeren Spaziergängen.

American Staffordshire Augenpflege Nahaufnahme

American Staffordshire Augenpflege Nahaufnahme

Sonderfall: Tränenstein entfernen

Ihren Hund wird es wahrscheinlich nicht weiter stören. Aber je nachdem kann es schon ein wenig erschreckend aussehen, wenn ein helles Fell um die Augen herum dunkelbraun, manchmal fast rötlich eingefärbt ist. Um unangenehme Gespräche mit Passanten zu vermeiden, können Sie dem sogenannten Tränenstein aber auch durch die Reinigung vorbeugen. 

Ist das Fell bereits verfärbt, lässt es sich mit dem richtigen Mittel meist wieder säubern. Sogenannte Tränenfleck-Entferner sind spezielle Produkte, die in der Regel sehr mild und reizarm sind. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die die Haut stärken, zur Regeneration anregen und zudem sanft die Farbpartikel entfernen. Dabei kommt kein Bleichmittel oder Ähnliches zum Einsatz. Sie können täglich angewendet werden und hellen dadurch Schritt für Schritt das Fell schonend und natürlich wieder auf.

Die richtigen Produkte zur Augenpflege beim Hund

Neben dem Tränensteinentferner und dem Augenreiniger bzw. den damit getränkten Tüchern gibt es auch noch diverse Gele, Cremes und Tropfen. Lassen Sie sich aber am besten von Ihrem Tierarzt beraten, welche Produkte Sie wirklich benötigen. Denn in den meisten Fällen reicht für die tägliche Pflege schon lauwarmes Wasser. 

Wichtig ist, dass Sie auf die Inhaltsstoffe achten und keine Produkte für Menschen nutzen! Diese enthalten häufig Bestandteile, die für Hunde entweder unverträglich oder viel zu hoch dosiert sind. Auch Hausmittel wie z.B. die entzündungshemmende Kamille ist bei Vierbeinern alles andere als sinnvoll, denn diese trocknet im Gegenteil die Augen sogar noch zusätzlich aus. 

Es braucht milde, beruhigende und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe. Aloe Vera wird zum Beispiel häufig genannt. Unabhängig davon soll auch Meersalz in der richtigen Dosierung tauglich sein, um die Augen zu versorgen. Sprechen Sie solche Anwendungen aber wirklich besser mit Ihrem Veterinär ab, damit Sie die Augenpflege bei Ihrem Hund sicher durchführen können.

Weitere Punkte der Augenpflege

Tatsächlich ist beim eigentlichen Auge noch nicht Schluss, wenn es um die Erhaltung der Augengesundheit geht. Denn wir haben weiter oben ja bereits verschiedene Ursachen für die Erkrankungen und Reizungen angesprochen. Diese können von Ihnen ebenfalls behoben oder zumindest in Schach gehalten werden. Dazu gehört vor allem das Fell!

Bei Rassen wie einem Yorkshire Terrier wird es ja häufig belächelt, dass sie die kleinen Zöpfe am Kopf tragen. Doch dadurch wird das lange Fell sicher aus den Augen fern gehalten. Immerhin mag nicht jeder Hund Schere und Trimmer am Gesicht. Und ein fähiger Hundefriseur ist leider nicht ständig zur Hand. Wie auch immer Sie es anstellen – um die Augen herum sollten sich möglichst keine langen Haare befinden. Zusätzlich dazu ist die Hautpflege – insbesondere bei kurzschnauzigen Rassen – wichtig. Halten Sie die Falten immer gut trocken, damit sich hier keine Infektion entwickelt. 

Und schließlich ist die Ernährung ein wichtiger Punkt. Wer auf eine ausgeglichene Kost achtet und für alle Nährstoffe sorgt, stärkt die Augen von innen heraus. An manchen Stellen begegnet einem auch der Ratschlag auf besonders intensiv färbende Lebensmittel (z.B. Rote Beete) zu verzichten, um Tränenstein zu verhindern. Aber das ist wirklich nur eine ästhetische Frage. Rote Beete enthält wertvolle Vitamine und Mineralien und kann darum gern auf dem Speiseplan stehen.

Hund mit zwei Zöpfchen damit die Haare nicht in die Augen hängen

Schauen Sie Ihrem Hund in die Augen!

Zusammengefasst wollen wir noch einmal sagen: Die Augenpflege beim Hund ist kein großer Akt, sollte aber zur Routine werden, um ernsthaften Erkrankungen vorzubeugen. Um Ihren Liebling daran zu gewöhnen, sollten Sie schon frühzeitig damit beginnen. Mit Liebe, Geduld, Lob und dem einen oder anderen Leckerli wird die tägliche Prozedur schnell zu einem schönen Moment für Mensch und Tier. Denn – im besten Falle können Sie einander einfach einen Moment lang tief in die Augen schauen und sich sicher sein, dass das Liebe sein muss!

Weiterführende Links

https://www.mein-haustier.de/magazin/augenpflege-beim-hund/

https://deinetiere.com/gesundheit/wohlbefinden-und-pflege/augen-beim-hund-reinigen-tipps-und-ratschlaege/