Katzendurchfall was tun? Katze sitz zwischen lauter Klopapierrollen

Katzendurchfall: Woher kommt er und wie sollten Sie handeln?

Er kommt wohl im Leben einer jeden Fallnase einmal vor: der Katzendurchfall. Bei einigen Tieren auch durchaus öfter. Aber ab wann sollte man als Besitzer aufpassen? Und was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Erscheinung – eine Krankheit? Oder nur ein Symptom? Wir verraten Ihnen alles Wichtige rund um die Diarrhoe bei Katzen. Lesen Sie hier weiter!

Was ist Katzendurchfall überhaupt?

Unter dem medizinischen Begriff “Diarrhoe” versteht man im Allgemeinen ein häufiges Absetzen von breiigem oder auch flüssigem Kot. Im Normalfall sollte der Katzenkot eine feste, zigarrenähnliche Form haben und ca alle 12-24 Stunden abgesetzt werden. Dann spricht alles dafür, dass die Verdauung normal funktioniert. Entspricht allerdings die Kotkonsistenz oder auch die Frequenz des Stuhlgangs nicht diesem Bild, dann ist Vorsicht geboten. 

Durchfall bei Katzen ist allerdings nicht eine eigene Krankheit, sondern immer nur ein Symptom. Die Ursache kann dabei etwas ganz Einfaches sein, wie eine Magenverstimmung oder der Impuls des Körpers, dass der Darm gereinigt werden muss. Es kann sich aber auch tatsächlich um ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung handeln. Hier gilt es also genau aufzupassen, zu beobachten und die Anzeichen zu erkennen. 

Typische Symptome für Katzendurchfall sind folgende:

  • veränderte, weichere, schleimige oder flüssigere Kotkonsistenz
  • eine untypische Färbung des Kots
  • erhöhte Häufigkeit des Kotens

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Es können aber noch weitere Anzeichen hinzukommen:

  • Fieber
  • Erbrechen
  • rascher Gewichtsverlust
  • großer Durst oder Dehydration
  • Müdigkeit, Apathie

Stellen Sie diese Begleiterscheinungen zusammen mit einem länger andauernden Durchfall fest, besteht definitiv Handlungsbedarf.

Katze sitz bei Ihrem Katzenklo und guckt

Welche Arten des Kots gibt es?

Es ist zugegeben kein sonderlich appetitliches Thema. Allerdings neigen Katzen dazu, ihre Schmerzen nicht oder erst sehr spät zu zeigen. Darauf sind wir bereits einmal in unserem Beitrag über Katzenkrankheiten eingegangen. Durch eine Beobachtung des Kots können Sie darum frühzeitig Schlüsse auf den Gesundheitszustand Ihrer Samtpfote ziehen. Insbesondere die Farbe kann hier schon viele Indizien liefern:

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Insgesamt ist es wichtig, eine regelmäßige Kontrolle des Kots durchzuführen, auch wenn die Katze keinen Durchfall hat. So wissen Sie aber, wie der Normalfall aussieht und können Veränderungen registrieren und auf mögliche Ursachen zurückführen. So bemerken Sie den Katzendurchfall schon frühzeitig, ehe ggf. Auslegwaren oder Textilien darunter leiden – geschweige denn von Ihrem Liebling!

Warum bekommen Katzen Durchfall?

Katzen sind sehr sensible Tiere, die aus vielfältigen Gründen mit Durchfall reagieren können. Wir haben hier die gängigsten Verursacher kurz für Sie aufgeführt.

  • Futter: Falsches oder verdorbenes Futter, Unverträglichkeiten, zu schneller Wechsel
  • Parasiten: Würmer, Einzeller wie Giardien oder Kokzidien, häufig bei Freigängern ein Problem
  • Magen-Darm-Infekt: durch Viren oder Bakterien, Jungtiere sind hier sehr anfällig
  • Organerkrankungen: z.B. Schilddrüsenüberfunktion, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Niereninsuffizienz
  • Vergiftung: Reinigungsmittel, Gifte, bestimmte Pflanzen
  • Medikamente: u.a. Antibiotika können zu Durchfall führen
  • Stress: Einzug, Umzug, Auszug, neue oder umgeräumte Möbel, neue Haustiere, Baustellen, Lärm, etc.
  • Fremdkörper: Aufnahme von kleinen, unverdaulichen Fremdkörpern

Wenn man sich diese Liste anschaut, wird schnell klar, warum Katzendurchfall ein so komplexes Thema ist. Nicht jeder Durchfall ist gleich ein absolutes Gefahrensignal. Es sollte immer das Gesamtbild der Katze beobachtet werden. So können Sie besser abschätzen, ob es eine eher einfache Ursache haben könnte (z.B. eine kleine Magenverstimmung durch einen zu raschen Futterwechsel) oder doch etwas Ernsthaftes ist (z.B. in Kombination mit Fieber und Erbrechen – ein deutliches Anzeichen für eine mögliche Vergiftung).

Roter Maine-Coon Kater sitzt in seinem Katzenklo.

Was können Sie tun, wenn Ihre Katze Durchfall hat?

Das Wichtigste zuerst: Ruhe bewahren. Beobachten Sie Ihr Tier und sein Verhalten genau. Lassen Sie auch die vergangenen Tage Revue passieren. Gab es vielleicht ein neues Leckerli oder eine andere Futtersorte? Muss Ihre Katze gerade Medikamente nehmen? Litt vielleicht ein anderes Haustier oder ein Bewohner bzw. Besucher unter Magen-Darm-Problemen? Je nachdem, entsteht ein entsprechender Handlungsbedarf.

Leichter Durchfall – das können Sie tun

Früher wurde häufig dazu geraten, eine Katze nüchtern zu halten, wenn sie unter Durchfall leidet. Inzwischen raten Tierärzte aber dazu, eher durchgehend zu füttern, da nur dadurch die normale Darmbewegung stattfinden kann. Um aber den gereizten Darm nicht zusätzlich herauszufordern, empfiehlt sich Schonkost, also besonders leicht Verdauliches. Je nach Zustand und Kotkonsistenz könnte diese wie folgt aussehen:

  • Hühnchen oder Pute. Dieses Fleisch ist fettarm und leicht bekömmlich. Kochen Sie es (gern auch in leicht gesalzenem Wasser, um mehr Minerale zuzuführen) ohne Knochen und Haut und servieren es gute zerkleinert und lauwarm.
  • Kartoffeln. Die Knolle wirkt stopfend. Kochen Sie sie weich und stampfen sie zu einem Brei. Mit etwas Geflügelfleisch vermischt, fressen Katzen diese Kombi meist gern.
  • Karotten. Das Gemüse kann dabei unterstützen, den Befall von Darmerregern einzudämmen. Dazu die Wurzel ca. 1 Stunde lang weich garen und fein pürieren.
  • Äpfel. Sie enthalten Pektine und haben daher eine verdickende Wirkung. Reiben Sie das Obst fein und mischen es unter das Futter.
  • Reis. Er bindet verlässlich das Wasser, wodurch sich der Kot wieder verfestigt. Kochen Sie ihn und mischen etwas verdünnte Nassfutter-Sauce oder selbstgekochte, ungewürzte Hühnerbrühe unter.

Wichtig ist, dass die Schonkost in mehreren kleinen Portionen und möglichst zimmerwarm serviert wird. So ist es für einen gestressten Darm am bekömmlichsten. Ebenfalls sollten Sie unbedingt auf die Wasseraufnahme achten. Gerade bei Jungtieren und Senioren kann bei Katzendurchfall hier schnell ein Defizit entstehen und auch ein Nährstoffmangel daraus resultieren. Eine ergänzende Elektrolytegabe kann hier hilfreich sein. Dazu aber am besten strikt an die Herstellerangaben halten!

Kritischer Katzendurchfall – jetzt den Tierarzt aufsuchen

Zeigt sich ein absolut untypisches Verhalten – beispielsweise starkes, zusätzliches Erbrechen, völlige Apathie, keine Lust mehr zu Fressen oder zu trinken – sollten Sie den Tierarzt kontaktieren. Auch bei Fieber oder frischem Blut im Kot ist dieser Schritt definitiv angebracht. Dauert der Durchfall länger als 24 bis 48 Stunden, ist das ebenfalls ein Grund, zum Veterinärbesuch. Nehmen Sie dazu auch eine Kotprobe mit! 

Hierbei wird Ihre Samtpfote eingehend untersucht und abgetastet. Unter Umständen kann auch ein Blut- und/oder Stuhltest durchgeführt werden. Bei schweren Fällen ist auch ein Ultraschall oder eine Röntgenuntersuchung eine mögliche Anwendung. 

Steht die Ursache dann fest, kommt es zu einer entsprechenden Behandlung, beispielsweise durch Medikamente. Leidet die Katze bereits unter Dehydration, wird der Arzt ihr auch eine Infusion legen, um den Flüssigkeits- und Elektrolytmangel auszugleichen. Hat sich die Lage wieder etwas beruhigt, können Sie zudem darüber nachdenken, eine Darmsanierung anzustreben. Dabei wird die Regeneration der Schleimhäute angeregt und das Wachstum der Darmflora unterstützt. 

Katze liegt zwischen einem erste Hilfe-Kit

Lässt sich Katzendurchfall vermeiden?

Auch wenn es nicht immer gefährlich ist – angenehm ist Durchfall für Mensch und Tier natürlich nie. Darum wollen wir zum Abschluss noch kurz Tipps geben, wie Sie das Risiko zumindest gering halten können. Dazu gehört vor allem der passende Umgang mit dem Futter, also keine für Menschen gedachten, gewürzten Speisen den kleinen Fellnasen geben, auch nichts Zuckerhaltiges oder Lactosereiches füttern. Schwer verdauliche Eiweiße (z.B. Lunge) sind ebenfalls kontraproduktiv, genauso wie sehr ballaststoffreiche Nahrung. Passen Sie auch bei einer Futterumstellung auf und lassen Sie die Nahrung nicht zu lange draußen stehen, da sie sonst verderben könnte.

Ein weiterer Punkt ist die Sicherheit. Das umfasst potentiell gefährliche Substanzen wie Reiniger etc. Diese sollten immer gut verschlossen aufbewahrt werden, damit keine kleine Fellnase aus lauter Neugierde damit Bekanntschaft schließt. Gleiches gilt für giftige Pflanzen. Entweder Sie verzichten auf solchen grünen Schmuck oder Sie bringen ihn so an, dass die Katze nicht herankommt. 

Und schließlich empfiehlt sich der regelmäßige medizinische Check-Up, gerade auch um Impfungen und ggf. eine Wurmkur zu erhalten. Lassen Sie sich hier von Ihrem Tierarzt beraten und betreuen. Er hilft Ihnen auch zuverlässig weiter, wenn sich eine Futtermittelunverträglichkeit als Ursache für Katzendurchfall herausstellen sollte.

Quellen

https://herz-fuer-tiere.de/haustiere/katzen/gesundheit-und-vorsorge-bei-katzen/durchfall-bei-katzen

https://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/katzenkrankheiten/durchfall-bei-der-katze/234223

https://www.petsexpert.de/blog/durchfall-bei-katzen

https://www.tiergesund.de/krankheiten/katze/durchfall

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