viele unterschiedlich große Brocken getrockneter, gelblicher Weihrauch
Foto: © xbqs42, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay
Ist Weihrauch für Hunde geeignet? Und wenn ja – wie wirkt er?

Weihrauch für Hunde: Wirkung und Anwendung im Fokus

Wir kennen es als Zutat für Räuchermischungen. Aber wusstest du, dass Weihrauch für Hunde eine Wirkung hat, die von Vorteil sein kann? Gerade die Gelenke sollten von dem Baumharz profitieren. Erfahre hier mehr zu seinem Ursprung, dem Effekt, möglichen Nebenwirkungen und der Anwendung!

Ursprung: Was ist Weihrauch überhaupt?

Die Weihrauch-Wirkung ist uns Menschen bereits seit vielen Jahrtausenden bekannt. So ist sie etwa Teil der Ayurveda, der traditionellen, indischen Medizin. In Europa sprach der Grieche Hippokrates schon vor über 2.500 Jahren von ihm. Im Mittelalter berichtete Hildegard von Bingen über seine Vorteile und im 19. Jahrhundert griff auch Kneipp wieder auf ihn zurück.

Ein weiß gekleideter Mann steht in einer kargen Landschaft neben einem Weihrauchbaum
Foto: © Goettertraene, Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 4.0, Quelle: Wikimedia Commons
Weihrauchbäume wachsen in vielen verschiedenen Gebieten.

Doch mit Aufkommen moderner Medikamente geriet das Naturprodukt immer weiter in den Hintergrund, bis vor einigen Jahren ein Trend begann, auf Alternativen zurückzugreifen. Die Ernte läuft dabei seit jeher gleich ab.

Weihrauch ist eigentlich ein Baumharz. Das fast strauchartige Gewächs findet sich in einigen Regionen Afrikas, auf der arabischen Halbinsel, aber auch in Pakistan und Indien. Dort wird die Rinde des Stamms angeritzt und die zähflüssig austretende Substanz tritt aus, um die Wunde zu verschließen. Dieses erstarrt nach etwa 2 Wochen und wird dann abgetragen. Danach wiederholt sich der Vorgang.

In einer weißen Schale liegen viele kleine, gelbliche Weihrauch-Stücken
Foto: © Lupus in Saxonia, Lizenz: Creative Commons CC By-SA 4.0, Quelle: Wikimedia Commons
Weihrauch für Hunde hat verschiedene unterstützende Eigenschaften.

Weihrauch für Hunde: Wirkung und Eigenschaften?

Bevorzugt wird in der Naturheilkunde das indische Harz (Boswellia serrata genannt) eingesetzt, denn es enthält viele Boswelliasäuren. Diese sind vor allem (aber nicht alleinig) für die vorteilhaften Eigenschaften verantwortlich. Der Gehalt ist aber auch hier abhängig von Erntezeitpunkt und Alter des Baumes. Je weißer das Produkt ist, desto mehr steckt in ihm. Ist es noch gelblich-braun, gilt es als eher minderwertig.

Inzwischen wird aber ohnehin meist ein Extrakt hergestellt. So gewährleistet man eine immer gleichbleibende Konzentration und Wirkung des Weihrauchs für Hunde. Diese kann wie folgt aussehen:

  • entzündungshemmend
  • schmerzlindernd
  • antibiotisch
  • abschwellend
Schematische Darstellung des Skeletts eines Hundebeines mit Arthritis
Quelle: stock.adobe.comMonika Wisniewska)
Bei Gelenkerkrankungen wie Arthritis können natürliche Produkte wie Weihrauch beim Hund unterstützend eingesetzt werden.

Wie arbeitet Weihrauch für Hunde im Körper?

Die Wirkstoffe werden eingesetzt, wenn der Körper gegen eine Entzündung ankämpft. Diese entsteht, um eine beschädigte Struktur zu beseitigen. Dafür setzen Immunzellen entzündungsfördernde Botenstoffe frei, welche durch gewisse Enzyme gebildet werden. Eines dieser ist das sogenannte 5-Lipoxygenase, auch 5-LOX genannt. 

Die Boswelliasäuren gehen nun eine Verbindung mit genau diesen ein und blockieren sie nicht nur, sondern programmieren sie sogar um. Im Ergebnis produziert das 5-LOX-Enzym dann sogar entzündungshemmende Botenstoffe und trägt zum Abklingen der Inflammation bei. 

Achtung:

Eine Entzündung ist nicht immer schlecht, sondern eigentlich ein wichtiger Prozess im Organismus. Erst wenn sie auf unbeschädigte Strukturen unkontrolliert übergreift oder chronisch wird, ist sie negativ zu bewerten.

Gibt es Nebenwirkungen von Weihrauch für Hunde?

Weihrauch hat im Normalfall eine recht gute Verträglichkeit. Hier musst du als Hundehalter also keine Angst haben. Achte aber immer auf eine korrekte Dosierung. Fällt diese nämlich zu hoch aus, kann dein Tier Beschwerden im Magen-Darm-Trakt entwickeln. So zum Beispiel: 

  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • leichter Durchfall
Brauner Hund liegt auf einem gemachten Bett
Foto: © Conner Baker, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com
Wirkt dein Hund untypisch abgeschlagen, solltest du aufmerksam werden.

Außerdem solltest du auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten achten. Erhält dein Tier beispielsweise bereits konventionelle Blutverdünner, verzichte besser auf das Ergänzungsfuttermittel. Es nimmt nämlich Einfluss auf die Blutgerinnung. 

Mit Schmerzmitteln kannst du es verabreichen. Allerdings gilt es auch hier aufmerksam zu bleiben. Denn es wirkt ähnlich wie diese und kann dafür sorgen, dass sie langsamer abgebaut werden. So kommt es zu einer unüblichen Anreicherung der Substanzen im Körper. Das kann Nebenwirkungen der Medikamente triggern. So oder so sollte die Gabe also immer vorab mit einem Tiermediziner besprochen werden. 

Hat dein Hund akut Magen-Darm-Probleme? Dann schau doch in unserem Online-Shop vorbei!
Ein Welpe rennt auf einer asphaltierten Straße
Foto: © Dominik Kempf, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com
Gelenkschmerzen können ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein

Einsatzgebiete: Wofür Weihrauch für Hunde verwenden?

Der größte Vorteil des Baumharzes ist wohl seine entzündungshemmende Eigenschaft. Darum wird es insbesondere gern zur Behandlung von, aber auch Vorbeugung bei Gelenkerkrankungen eingesetzt. Eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2004 hat sich beispielsweise mit der Weihrauch-Wirkung auf Arthrose bei Hunden auseinandergesetzt und einen positiven Effekt dokumentiert.

Nach ca. 2 Wochen der Verabreichung zeigten die Tiere erste Anzeichen einer Verbesserung der Lahmheit. Nach 6 Wochen der Einnahme hatte sich diese signifikant verringert. Beim Abtasten zeigten die Hunde weniger Gelenkschmerzen sowie ein deutlich flüssigeres Gangbild. 

Skelett eines Hundebeckens, das einseitig Arthritis zeigt
Quelle: stock.adobe.comTodorean Gabriel)
Dass eine Erkrankung wie Arthritis schmerzhaft sein muss, erkennt man spätestens beim Blick auf das veränderte Skelett.

Aber nicht nur bei Arthritis oder Arthrose wird Weihrauch für Hunde eingesetzt. Es findet zudem Anwendung bei folgenden Krankheitsbildern

  • Mikrotraumata in Gelenken (winzige Beschädigungen der Knorpel, z. B. durch Springen, abruptes Abbremsen, übermäßige Belastung)
  • Gelenkfehlstellungen wie Hüftgelenks- oder Ellenbogendysplasie
  • Spondylose (eine schmerzhafte Veränderung an der Wirbelsäule)
  • Osteochondrosis dissecans (OCD) (Störung des Knochenwachstums)
  • bakterielle Infekten
  • allergische Hautreaktionen 

Hast du also einen besonders sportlich aktiven Hund oder vielleicht ein Tier, das bereits unter einer Gelenkerkrankung leidet? Dann könnte sich die Gabe von Weihrauch lohnen. Auch große Rassen oder Vierbeiner mit Übergewicht profitieren möglicherweise davon, ebenso wie Senioren.

Suchst du hochwertige Ergänzungsfuttermittel für Hunde mit Beschwerden von Gelenken oder Knochen? Dann entdecke hier unser Angebot!

Anwendung: Wie machst du dir die Weihrauch-Wirkung zunutze?

Anwenden kannst du Weihrauch für Hunde auf verschiedenen Wegen. Die gängigste Variante ist wohl die als Ergänzungsfuttermittel, etwa in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulver. Dieses mischst du, entsprechend der produkteigenen Dosierungsangaben, einfach unters Futter. Ein Tipp: Präparate, die Lecithin enthalten, können die Bioverfügbarkeit erhöhen, da das ein natürlicher Bestandteil von Körperzellen ist.

zwischen rosa Blüten und kleinen Stücken Weihrauchharz liegen und stehen verschiedene kleine Fläschchen mit Ölen
Quelle: stock.adobe.comMadeleine Steinbach)
Weihrauch für Hunde kann ganz unterschiedlich Anwendung finden.

Auch eine äußere Anwendung ist möglich, etwa als Salbe oder Öl. Diese trägst du auf Haut und/oder Fell auf und massierst sie gut ein. Gerade bei allergischen Reaktionen wie Schwellungen kann eine solche Maßnahme unterstützen. Zudem kannst du eine Art Weihrauchtee zum Inhalieren aufbrühen. Nach einer kleinen Abkühlungszeit lässt du deinen Hund die Dämpfe einatmen. 

Vorsicht!

Achtung: nicht Räuchern! Da das Harz dabei verbrannt wird, entstehen unter Umständen schädliche Nebenprodukte, die ungeeignet für die tierischen Atemwege sind.

In Kombination mit anderen Wirkstoffen kannst du die Wirkung von Weihrauch für Hunde hingegen noch verbessern. Insbesondere bei Gelenkbeschwerden ist also eine parallele Gabe von folgenden Produkten normalerweise kein Problem:

  • Teufelskralle (stärkt Gelenke und Bewegungsapparat)
  • Grünlippmuschel (unterstützt den gesamten Bewegungsapparat)
  • Mariendistel (entzündungshemmend, antioxidativ, regt Immunsystem an, stärkt Leber)
  • Omega-3-Fettsäuren (entzündungshemmend, fördert Belastbarkeit von Gelenken)
  • Kollagen (Protein, stärkt Gelenke und Knochen)
  • Weidenrinde (verbessert Schmerzen)

Dennoch möchten wir abschließend dazu raten, dass du immer noch einmal mit deinem Tierarzt eine Verabreichung besprichst. So gehst du sicher, dass keine unerwarteten Wechsel- oder Nebenwirkungen des Weihrauchs für Hunde auftreten, sondern dein Vierbeiner ganz entspannt die Wirkung genießen kann.

Zwei kleine Hunde rennen im Sonnenuntergang nebeneinander auf einem Weg
Foto: © Alvan Nee, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com
Sich wieder schmerzfrei bewegen und spielen können – das ist im Idealfall das Ergebnis von sanften, natürlichen Behandlungsformen.

Weiterführende Links

Keine Kommentare zu “Weihrauch für Hunde: Wirkung und Anwendung im Fokus”

Bisher gibt es noch keine Kommentare.

Kommentar schreiben