Mehrere cremefarbene Welpen fressen nebeneinander aus verschiedenen Metallnäpfen
Wertvoll oder einfach nur Marketing – was steckt wirklich hinter dem Konzept Welpenfutter? Wir haben es uns näher angeschaut.

Welpenfutter – das schmeckt den Kleinen wirklich!

Auch wenn manche dahinter nur ein großes Marketing vermuten – Welpenfutter hat definitiv seine Daseinsberechtigung. Denn kleine Hundekinder brauchen ein ganz spezielles Verhältnis aus Nährstoffen, das durch adultes Hundefutter einfach nicht ausreichend abgedeckt wird. Wir erklären, was wirklich im Futter für junge Hunde steckt und worauf Sie beim Füttern achten müssen. Lesen Sie hier mehr!

Warum Welpenfutter sinnvoll ist

Hundewelpen sind nach ihrer Geburt noch nicht vollständig entwickelt. Vor allem ihr Körper muss in den kommenden Wochen eine entscheidende Leistung erbringen: Wachsen. Damit die frisch geborenen Hundekinder groß und stark werden, brauchen sie besonders viel Eiweiß, Energie und Nährstoffe. Gleichzeitig ist das noch nicht gänzlich ausgebildete Immunsystem aber sehr anfällig für Erkrankungen und Mangelerscheinungen. In einem hochwertigen Welpenfutter werden alle diese Faktoren berücksichtigt und eine bedarfsgerechte Ernährung sichergestellt.

vier junge Welpen stehen nebeneinander, zwei schwarz-weiß, zwei braun-weiß

Foto: © Elena Mozhvilo, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Die wichtigste Aufgabe für kleine Hundekinder: wachsen. Und dafür braucht es das richtige Futter!

Vergleich Bedarf adulte Hunde und Welpen

Für viele fällt es etwas schwer, sich unter solchen allgemeinen Aussagen etwas vorzustellen. Was bedeutet denn genau ein erhöhter Bedarf? Besitzer eines erwachsenen Tieres wissen zwar meist, was ihr Vierbeiner an Futter verdrücken kann. Aber kann diese Menge auf ein Jungtier übertragen werden? Eben nicht! Denn Welpen haben den höchsten Energiebedarf im Leben eines Hundes.

So sagt man beispielsweise, dass ein Welpe ca. 200 kcal pro Kilogramm Gewicht jeden Tag braucht. Ein erwachsenes Tier hingegen benötigt davon nur noch etwa 60-70 % dieses Wertes. Senioren brauchen übrigens sogar nur durchschnittlich ¼ des Welpen-Energiebedarfs. Das kommt daher, dass der Körper in diesen Phasen einfach Unterschiedliches leisten muss. Ein Welpe nimmt in seinen ersten vier Lebenswochen etwa 5 % Körpergewicht pro Woche zu. Danach ist der Anstieg zwar nicht mehr so rasant, aber dennoch stetig.

In dieser Zeit bildet der junge Hund zunächst seine Knochen aus, danach die dazugehörige Muskelmasse. Er braucht dafür besonders viel Energie, Calcium und spezielle Vitamine. Bekommt er diese nicht, können die Knochen entweder brüchig werden oder das Tier bleibt allgemein unterentwickelt. Umgekehrt ist es aber auch so, dass die benötigten Nährstoffe nicht überversorgt werden dürfen, da sonst ein zu schnelles Wachstum eintritt und dies zu Erkrankungen wie Hüftgelenk-Dysplasie und Ellbogen-Dysplasie führen kann – gerade bei sehr großen Rassen. Das richtige Welpenfutter legt also auch den Grundstein für die spätere Gesundheit des Hundes.

Welpenfutter abgestimmt auf Alter und Rasse – sinnvoll?

Auch diese Frage wird häufig gestellt: Wozu gibt es eigentlich Welpenfutter und Futter für Junghunde? Und warum wird auch noch unterschiedliches Futter für kleine, mittelgroße und große Rassen angeboten? Ist das vielleicht nur Geldmacherei? Auch diese Sorge können wir Ihnen nehmen: Denn tatsächlich werden diese verschiedenen Sorten mit gutem Grund produziert.

Das richtige Welpenfutter ist besonders energiereich. Das ist für die ersten Lebenswochen entscheidend, um das Wachstum ordentlich anzukurbeln. Doch wir sagten es bereits – diese massive Zunahme wird irgendwann weniger rasant. Darum kann ab dann eine Umstellung auf sogenanntes Junghundfutter sinnvoll sein. Dieses ist etwas gemäßigter von den Nährstoffen, aber immer noch reichhaltiger als die adulte Hundenahrung. Als Faustregel können Sie sich merken: Bis zum etwa 5. Monat gilt ein Tier als Welpe, bis etwa zum 18. Monat als Junghund. Ob eine solche Zwischenstufe für Ihren Hund ratsam ist, können Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen. Das hängt nämlich sehr stark von der Rasse und der individuellen Entwicklung des Tieres ab.

Und apropos Rasse: Auch die verschiedenen Sorten für kleine, mittlere und große Hunde sind verknüpft mit dem daraus resultierenden Nährstoffbedarf. Denn ein kleiner Hund ist deutlich früher ausgewachsen, als eine sehr große Rasse. Ein Chihuahua etwa hat nach etwa sechs Monaten bereits sein finales Gewicht erreicht. Jetzt sollte man auf ein anderes Futter umstellen. Bei sogenannten “Riesenrassen” wie z.B. der Deutschen Dogge hingegen dauert es mitunter bis zu zwei Jahre, bis dieser Punkt erreicht wird. Damit man sich hier nicht vertut, sind die verschiedenen Futtersorten nicht nur mit speziell angepassten Rezepturen, sondern auch mit entsprechenden Hinweisen ausgestattet.

ein Retriever-Welpe mit Chefkochmütze sitzt vor drei unterschiedlich gefüllten Futternäpfen

Quelle: stock.adobe.comErmolaev Alexandr)

Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O bei der Haltung Ihres Hundes. Doch wie mit Getreide im Hundefutter umgehen?

Wie sieht eine gute Zusammensetzung von Welpenfutter aus?

Generell gibt es sowohl Trocken-, als auch Feuchtfutter für Welpen. Diese sollten immer als “Alleinfutter” gekennzeichnet werden. Dann enthalten sie wirklich alle wichtigen Nährstoffe, die für eine gute Entwicklung nötig sind. Jedoch gibt es bei den verschiedenen Herstellern deutlich Unterschiede. Ein hochwertiges Welpenfutter sollte daher zum einen eine überschaubare Zutatenliste aufweisen, damit das noch empfindliche Immunsystem nicht überreizt wird. Zum anderen sollte die Zusammensetzung und die Anteile von Proteinen, Fetten, Nährstoffen usw. passen. Dazu wollen wir Ihnen im Folgenden noch ein paar Informationen an die Hand geben.

Proteine – unverzichtbar für alle Hundekinder

Eiweiße sind das Baumaterial des Körpers. Sie versorgen ihn mit Energie und werden auch von Immunsystem und Stoffwechsel benötigt. Sie können zwar teilweise vom Organismus synthetisiert werden, müssen aber auch zusätzlich durch die Nahrung aufgenommen werden. Am einfachsten verwertet werden gerade von noch ungeübten Hundemägen tierische Proteine.

Um zu erfahren, wie viel Eiweiß nun wirklich im Welpenfutter enthalten ist, müssen Sie auf “Rohprotein” achten. Darunter werden alle Arten von Eiweiß gezählt, also auch Aminosäuren und Peptide. Der Anteil sollte bestenfalls zwischen 20 bis 30 % liegen.

Fette und Fettsäuren – auf die Dosierung kommt es an

Fett kann sowohl tierischen, als auch pflanzlichen Ursprungs sein. Aus diesen Bestandteilen zieht der Organismus ordentlich Energie. Zudem machen Fette das Futter leichter verdaubar. Erst durch sie wird außerdem die Aufnahme gewisser Vitamine ermöglicht. Damit das Fett aber all diese wichtigen Aufgaben im Körper auch übernehmen kann, darf es nicht überdosiert werden. Ansonsten schlägt es ggf. ins Gegenteil um.

Für Welpenfutter wird häufig Lein- oder Fischöl verwendet. Diese sind reich an einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren (also Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren), welche ebenfalls viele wichtige Prozesse im Körper unterstützen. Die Angabe Rohfett gibt Aufschluss über den Anteil dieser Substanzen in der Nahrung. Sie sollte um die 8-13 % betragen.

Auf einem Löffel liegt gekochter weißer Reis

Foto: © moritz320, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Auch Kohlenhydrate dürfen ins Welpenfutter – hierbei sollte aber auf die Qualität geachtet werden.

Kohlenhydrate – aber bitte die guten

Auch diese Stoffe sind wichtig für Hund im Wachstum, denn sie liefern ebenfalls Energie. Allerdings sollte man hier unbedingt auf die Beschaffenheit der Kohlenhydrate achten. Häufig wird Getreide verwendet, welches aber nicht unbedingt die beste Option ist. Auch Zucker ist eine Art von Kohlenhydrate, aber sollte definitiv nicht im Welpenfutter eingesetzt werden.

Pflanzliche Quellen wie zum Beispiel Kartoffeln oder Reis sind hingegen meist gute Lieferanten. Diese werden nicht so schnell in Glukose umgewandelt, lassen den Blutzuckerspiegel daher auch nicht so sehr nach oben schnellen und werden später nicht als Fettgewebe eingelagert. Die Energie aus diesen Kohlenhydraten ist also länger verfügbar und wird tendenziell auch aufgebraucht. Der Anteil kann variieren, sollte 50 % aber nicht überschreiten.

drei Shiba-Inu-Welpen stehen nebeneinander und fressen aus ihren Näpfen

Quelle: stock.adobe.comrpm9900)

Artgerechtes Futter schmeckt Jung und Alt.

Ballaststoffe – für die Verdauung

Dass eigentlich nahezu unverdauliche Bestandteile ins Welpenfutter gehören, scheint erst einmal ungewöhnlich. Aber die Ballaststoffe kurbeln die Entstehung einer gesunden Darmflora an und ermöglichen daher, dass Hundekinder ihre Nahrung auch gut verwerten können. Zudem ermöglichen sie auch das Einstellen des Sättigungsgefühls. Darum sind zum Beispiel Diät-Futter reicher damit ausgestattet. Der wichtige Wert heißt hier Rohfaser und ihr Anteil sollte unter 4 % liegen.

Mineralien, Spurenelemente und Vitamine – klein, aber oho!

Sie machen eigentlich den geringsten Anteil in der Welpennahrung aus, haben aber dennoch eine große Bedeutung. Denn erst die vielen einzelnen Nährstoffe in ihrer ganz besonderen Kombination ermöglichen so essentielle Vorgänge wie das Knochenwachstum. Dafür besonders wichtig ist beispielsweise Kalzium. Aber auch Zink (für das Immunsystem und die Haut) sowie Jod (für die Schilddrüse) spielen eine wichtige Rolle. Die Mineralien und Spurenelemente können sowohl pflanzlichen, als auch tierischen Ursprungs sein und werden unter dem Begriff “Rohasche” zusammengefasst. Ihr Anteil bewegt sich am besten zwischen 3 bis 5 %.

eine französische Bulldogge frisst eine Scheibe Gurke aus der Hand ihrer Besitzerin

Foto: © mylene2401, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Auch Obst und Gemüse schmeckt Ihrem Hund und stellt eine wichtige Nährstoffquelle dar.

Auch Vitamine sind von großer Bedeutung. Einige können vom Körper selbst hergestellt werden, andere nur teilweise oder gar nicht. Diese heißen Essentielle Vitamine und müssen unbedingt über die Nahrung aufgenommen werden. Weiterhin wird zwischen wasserlöslichen und fettlöslichen Vitaminen unterschieden.

Wasserlösliche sind beispielsweise einige Vitamine der B-Gruppe (z.B. Folsäure), aber auch Vitamin C. Diese können kaum im Körper gespeichert werden. Fettlösliche Vitamine hingegen können nur verwertet werden, wenn Fettsäuren beteiligt sind. Dazu gehören z.B. Vitamin A, D, E und K. Der genaue Anteil jedes Vitamins würde hier zu weit führen, es sollten aber alle wichtigen, eben genannten enthalten sein.

Welpenfutter – was gibt es bei der Fütterung zu beachten?

Sie haben eine Sorte Welpennahrung gefunden und wollen diese nun gern Ihren Kleinen geben? Das geht leider nicht sofort und ist zunächst auch gar nicht nötig. Denn bis etwa zur 4. Lebenswoche deckt die Hündin mit ihrer Muttermilch den Bedarf im Normalfall vollständig ab. Danach können Sie damit beginnen, die Welpen zusätzlich mit entsprechendem Futter zu versorgen.

eine Person füttert einen sehr jungen Hundewelpen mit dem Fläschchen

Quelle: stock.adobe.comthenineworld)

Manche Hundewelpen müssen schon frühzeitig zugefüttert werden.

Wie Welpen zufüttern?

Ab der vierten Lebenswoche wird parallel zur Muttermilch das Welpenfutter (entweder Trocken- oder Nassfutter als Brei mit lauwarmen Wasser angemischt) angeboten. Die Menge an fester Nahrung sollte dabei stetig zunehmen, während die Säugung etwa mit der 6. bis 7. Woche abgesetzt wird. In dieser Zeit kann auch die Wassermenge im Brei Stück für Stück verringert werden, bis das Futter irgendwann im Normalzustand gegeben wird.

Kleine Hunde erhalten die Nahrungsration am besten in mehrere Portionen verteilt über den Tag. Mit der Zeit reduziert man dann die Anzahl der Portionen, während gleichzeitig die Größe der Portion zunimmt. Ziel ist es, dass mit Erreichen des Erwachsenengewichts nur noch 1-2 Portionen am Tag gefüttert werden. Dies tritt je nach Rasse nach 6 Monaten (kleine Hunde) oder nach 15-20 Monaten (große Rassen) ein.

Wie viel Welpenfutter ist die richtige Menge?

Auch bei erwachsenen Hunden ist es manchmal schwer diesem bettelnden, hungrigen Blick zu widerstehen. Doch bei Jungtieren ist es noch wichtiger, sich wirklich streng an die empfohlenen Angaben zu halten. Jedes Leckerli, jeder Kauknochen und so weiter sollten akribisch von der täglichen Futterration abgerechnet werden, damit es zu keiner Überversorgung kommt.

Übrigens: Hersteller machen Angaben, wie viel Futter für ein gewisses Gewicht gegeben werden sollte. Tatsächlich sollten Sie sich dabei aber nicht dazu verleiten lassen, ihrem Hund gemäß seines tatsächlichen Gewichtes die entsprechende Menge zu füttern. Ist der Welpe nämlich eher ein gemütlicher Geselle und hat schon etwas mehr auf den Rippen, würde er dann noch mehr Nahrung zur Verfügung haben und weiter in die Breite gehen. Umgekehrt verhält es sich mit Leichtgewichten. Diese würden dann unbeabsichtigt zusätzlich auf Diät gesetzt werden.

Um solche Probleme zu vermeiden, sollten Sie sich an der sogenannten Wachstumskurve orientieren. In dieser wird für jede Rasse ein Sollgewicht für die verschiedenen Altersstufen angegeben. In manchen Entwicklungsphasen können heranwachsende Hunde übrigens fast schon mager aussehen, obwohl sie topfit sind. Sollten Sie sich also einmal wirklich unsicher sein, können Sie in solchen Fällen noch einmal explizit Ihren Tierarzt befragen. Dieser kann Ihnen dann genau erklären, ob Ihr Hundekind ordentlich wächst und gedeiht oder Sie am Welpenfutter noch einmal etwas ändern müssen.

Weiterführende Quellen
www.tiermedizinportal.de/…/welpenfutter-auf-die-richtige-futterung-kommt-es-an/
www.hunde-welpen.de/ernaehrung-futter/
www.einfach-fuettern.de/brauchen-welpen-welpenfutter/

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