Große Auswahl für Barfer
Große Auswahl für Barfer. Rohes Fleisch, Obst, Gemüse und Öle.

Lecker und artgerecht: Was steht auf dem Katzen Barf-Menü?

In der freien Natur würde sich eine Katze ein Mäuschen oder ein Vögelchen gönnen. Es wurde auch schon beobachtet, wie erfolgreiche Jäger ganze Feldhasen nach Hause schleppten. Aber eine Wohnungskatze kann davon nur träumen – oder? Wir verraten Ihnen hier, was auf dem Katzen Barf-Menü stehen muss, um eine natürliche, artgerechte Ernährung zu ermöglichen. Lesen Sie hier mehr!

Barfen für Katzen – ist das möglich?

Wie das Konzept Barf im Allgemeinen funktioniert und was dafür, aber auch dagegen spricht, haben wir bereits in einem anderen Beitrag besprochen. Wer sich nun also für diese Ernährungsweise entschieden hat, kann dann schnell auf die nächste Unsicherheit treffen. Denn während Barfen bei Hunden schon sehr weit verbreitet ist, scheint dieses Prinzip bei Katzen noch etwas Neues zu sein. Das Rohfutter kann auch nicht 1:1 von der einen auf die andere Gattung übertragen werden. Was also nun? 

Tatsächlich ist der natürlich Speiseplan der Katze fast schon einfacher zu imitieren als die des Hundes. Denn die feline Samtpfote ist ein absoluter Fleischfresser, der kaum etwas anderes auf dem Teller braucht. Man sagt, dass eine Futterportion sich aus etwa 95% Fleisch zusammensetzen sollte. Klingt einfach? Schon, aber – und ja, es gibt ein aber – es kommt dennoch auf die Details an. Denn wer seiner Katze nur pures Rohfleisch serviert, wird sie schnell in eine Mangelernährung stürzen.

Barf für Katzen

Katzen-Barf für erwachsene Tiere

Wir erwähnten es ja eben bereits: Etwa 95% der Portion sollte sich bei Katzen aus Fleisch zusammensetzen. Damit sind aber nicht nur Muskeln gemeint. Auch Innereien sind ein wichtiger Bestandteil auf dem Teller. Knochen und Knorpel zählen ebenfalls hier hinein. Davon können bis zu 10% enthalten sein. Und auch Fett darf nicht fehlen und sollten 8-15% des Fleischanteils ausmachen. Somit wird schnell klar: Das herkömmliche, magere Rinderhack aus dem Supermarkt ist nicht optimal. 

Doch nicht nur das: Auch bei den übrigen 5% der Portion gibt es einiges zu beachten. Diese sollte von Ballaststoffen ausgefüllt sein. In der freien Wildbahn würde Fell und Federn diesen Zweck erfüllen. Im Hause ersetzt man dies durch Gemüse oder Obst. Tatsächlich dient diese Beigabe auch nur wenig der Nährstoffversorgung, da der Organismus des Katze diese nur schlecht aus Pflanzen aufnehmen kann. Die Ballaststoffe sorgen hingegen für eine gute Kotabsetzung. 

Falls Sie sich nun fragen, ob es das schon war? Noch nicht ganz. Eine Kleinigkeit müssen Sie noch ergänzen. Denn um das Menü abzurunden, sollten Sie auch auf die Nährstoffe achten. Das kann bedeuten, dass Sie zum Beispiel verschiedene Ergänzungsmittel hinzufügen. Auch Öle dienen diesem Zweck, sie ersetzen aber nicht das Fett.

Kitten barfen – worauf achten?

Bevor wir gleich genauer auf die einzelnen Möglichkeiten des Katzen-Barf-Menüs eingehen, wollen wir auch noch kurz erwähnen, wie sich die Rohfütterung bei Jungtieren verhält. Denn auch kleine Kätzchen können bereits an diese Ernährung gewöhnt werden – in der Natur würde es sich nicht anders verhalten.

Babykatzen beim fressen über den Napf

 

So sagt man, dass tendenziell ab der 4. Lebenswoche bereits pürierter Fleischbrei ergänzend angeboten werden kann. Ab der 8. Woche sind auch rohe, kleingeschnittene Fleischstückchen durchaus interessant zum Probieren. Und ab der 12. bis 14. Woche ist die Ernährung im Normalfall ohnehin komplett umgestellt – entweder auf konventionelles Futter oder eben aufs Barfen. Wer erst dann seine kleine Fellnase adoptiert, sollte sich Zeit lassen beim Anpassen des Speiseplans. 

Ansonsten ist die Zusammensetzung ähnlich wie bei den erwachsenen Tieren, sie brauchen aber manche Nährstoffe in angepassten Mengen (z.B. Kalzium) und insgesamt auch einen anderen Fütterungsrhythmus. Vier- bis fünfmal täglich sollte den kleinen Kätzchen etwas kredenzt werden. Das kann beim Barfen durchaus etwas aufwendiger werden, aber es lohnt sich meist dennoch.

Das steht auf dem Katzen-Barf-Menü

Wir wissen bereits, dass 95% Fleisch, 5% Ballaststoffe und gewisse Nährstoffe in den Futternapf gehören. Doch welches Fleisch ist nun das richtige? Und was sind gut geeignete Ballaststoffe für die Katzenverdauung? Und auf welche Nährstoffe darf ein Katzenbesitzer auf keinen Fall verzichten?

Der Hauptbestandteil: Muskelfleisch, Knochen und Fett

Die konventionellen Futtersorten bieten inzwischen ja eine wirklich große Auswahl an Eiweißquellen. Und diese sind im Prinzip auch für das Barfen von Katzen geeignet. Wichtig ist nur, dass nicht zu mageres Fleisch gewählt wird, da wie gesagt Katzen einen Großteil ihrer Energie aus dem Fett gewinnen. Weiterhin kann meist das gesamte Tier genutzt werden, es gibt aber auch Ausnahmen. Hier einmal eine kleine Übersicht: 

  • Geflügel. Zum Beispiel Huhn, Pute, Ente, Gans, aber auch Wachtel oder Taube. Das Fleisch ist leicht verdaulich, perfekt zum Einstieg. Am besten mit Haut, da hier das Fett sitzt. 
  • Rind. Hier eignet sich das komplette Tier zum Barfen: Muskelfleisch, Kopf, Backen, Maul, Lefzen, Innereien, Pansen.
  • Wild. Zum Beispiel Reh, Hirsch oder Elch. Das Muskelfleisch ist meist sehr kalorienarm und leicht verdaulich.
  • Lamm. Sehr fetthaltig. Hier kann das ganze Fleisch und auch die Innereien verfüttert werden, außer Magen und Darm. Diese enthalten meist Parasiten!
  • Kaninchen oder Hase. Ein eher mageres Fleisch. Gibt auch ganze Tiere gewolft, wodurch natürlicherweise auch der Ballaststoffgehalt enthalten ist.
  • Fisch. Zahlreiche Salz- und Süßwasserfische sind möglich, z.B. Seelachs, Alaska-Seelachs, Karpfen, Rotbarsch, Thunfisch, Forelle, Makrele usw. Auf grätenfreies Fleisch achten!

Auch exotischere Tiere wie Pferd, Strauß, Känguru, Zebra, Krokodil usw. sind Optionen. Diese sollten aber am besten für Allergiker oder sehr sensible Tiere reserviert bleiben. Rohes Schweinefleisch sollte man übrigens nicht verfüttern. Es kann den Aujeszky-Virus enthalten, welcher eine Art Pseudo-Tollwut auslöst, die extrem häufig tödlich endet.

Wie schon erwähnt sollten immer auch Innereien im Futternapf landen. Hierzu zählen zum Beispiel Leber, Niere, Milz oder Lunge. Pansen, Herz und Zunge gelten hingegen als Muskelfleisch, dürfen aber auch gerne genutzt werden. Gerade das Herz bringt noch wertvolle Nährstoffe auf den Teller. 

Schüsseln mit gesunder Nahrungsmischung für Katzen mit Fleisch und frischem Gemüse

Schüsseln mit gesunder Nahrungsmischung für Katzen mit Fleisch und frischem Gemüse

Die Ergänzung: Ballaststoffe aus Gemüse und Obst

Beim Katzen-Barf-Menü darf dieser Punkt ebenfalls nicht fehlen. Denn mit ausreichend Ballaststoffen kann die Verdauung ihren Dienst häufig besser verrichten. Gerade älteren Tieren kann ein gewisser Gehalt hier zugute kommen. Beim Barfen werden die Ballaststoffe aus Obst und Gemüse gewonnen. 

  • Gemüse. Hier werden meistens Karotten, Zucchini, Kürbis und Pastinake genutzt. Auch Süßkartoffel und Gurke funktionieren gut. Kartoffeln und Reis hingegen lieber nicht benutzen, die Stärke kann auch zu Verstopfungen führen.
  • Obst. Weniger verbreitet, aber auch diese können im Katzenfutter landen. Zum Beispiel Äpfel und Birnen. Die Sorte sollte nicht zu sauer sein. Beeren besser meiden, einige sind sogar giftig für Katzen (z.B. Johannisbeeren).

Das Topping: Nährstoffe und Öle

In der freien Wildbahn würde die Katze ihren Nährstoffbedarf decken, indem es das Beutetier komplett, samt Magen-Darm-Inhalt verspeist. So nimmt sie wichtig pflanzliche Nährstoffe auf, die sie selbst nicht aus pflanzlicher Nahrung aufspalten kann. Beim Barfen versucht man das durch Zugabe von Ergänzungsmitteln abzufangen. 

Es gibt beispielsweise spezielle Mineral-Mixe, die ein ausgewogenes Verhältnis von Vitaminen und Spurenelementen aufweisen. Wenn Sie mehr Kontrolle über die genauen Zusätze haben wollen, können diese aber auch individuell beigemengt werden. Entsprechende Produkte (Pulver, Tropfen) gibt es zum Beispiel in Online-Shops, aber auch in Apotheken. Es gibt aber auch den Ansatz, möglichst natürliche Nährstoffquellen zu nutzen. 

Hier geht´s zu den Ölen für Katzen

Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Zusätze einmal kurz auflisten: 

  • Taurin (z.B. aus Leber oder Herz)
  • Vitamin A (z.B. aus Leber oder Eigelb)
  • Vitamin B (z.B. Bierhefeflocken, aber Achtung bei nierenkranken Tieren. Hier ist der Phosphorgehalt zu hoch)
  • Vitamin D3 (z.B. Lachs, Sprotte, Forelle)
  • Vitamin E (z.B. Weizenkeimöl)
  • Eisen (z.B. Rinderblut)
  • Jod (z.B. Seealgenmehl)
  • Magnesium (z.B. Spirulina)
  • Kalzium (z.B. Knochen, Knochenmehl, gemörserte Eierschale)
  • Phosphor (Knochen, Knochenmehl)
  • Omega-3 und 6-Fettsäuren (z.B. Lachsöl, Leinöl, Hanföl)

Zwei Punkte wollen wir noch einmal herausgreifen: Taurin ist für Katzen wirklich sehr wichtig, darauf sollten Sie also definitiv achten. Ein ungefährer Richtwert soll bei 50 mg Taurin pro kg Lebendgewicht am Tag liegen, also insgesamt etwa 200-500 mg. Überschüssiges Taurin wird wieder ausgeschieden. Ebenfalls sehr wichtig sind Kalzium und Phosphor und zwar im richtigen Verhältnis. Eine Faustregel spricht bei einem gesunden Tier meist von 1,1-1,2 : 1, der Kalzium-Gehalt sollte dabei immer höher als der des Phosphors sein. 

Hauskatze beim Fleischfressen

Rohes Fleisch ist die beste Zutat im Katzenfutter.

Wie und wann die Portionen des Katzen-Barf-Menüs servieren?

Was in den Futternapf kommt, haben wir nun erklärt. Ob Sie tatsächlich selbst die Portionen vorbereiten (hierfür finden sich online zahlreiche Rezeptvorschläge), oder aber vorgefertigte Varianten nutzen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Aber gerade, wenn Sie zu abgepackten Katzen-Barf-Menüs greifen, wissen Sie jetzt, worauf Sie achten sollten. 

Nun bleibt nur noch die Frage, wie das Futter der Fellnase serviert wird, insbesondere also wann und wie viel. Dazu lässt sich allerdings nur schwer eine pauschale Aussage treffen. Die Menge ist abhängig vom Gewicht, der Rasse, dem Alter und der allgemeinen Aktivität des Tieres. Bei Katzen wird immer eine Fausformel von ca. 25-30 g Fleisch pro Kilogramm Lebendgewicht am Tag empfohlen. Bei einer durchschnittlichen Hauskatze, die etwa 4 Kilogramm auf die Waage bringt, wären das also dann etwa 120 g Barf-Menü am Tag. Diese Menge wird dann am besten auf mindestens 2 Mahlzeiten aufgespalten. 

Haben Sie ein sehr agiles Tier zu Hause oder eben eine Jungkatze, dann kann die Portionsgröße auch anwachsen. Umgekehrt empfiehlt sich für kastrierte Tiere oder Senioren häufig eine etwas kleinere Menge. Wenn Sie hier unsicher sind, lohnt sich die Absprache mit dem Tierarzt oder einem Barf-Experten.

Quellen

https://www.katze.net/barf-anleitung/

https://www.katzen-fieber.de/barf-anfaengerkurs.php

https://www.barfen.info/#katze-barfen

https://www.tackenberg.de/beratung/katze_beratung/BARF-fuer-Kitten

https://haustiger.info/berechnung-calcium-phosphor-magnesiumverhaltnis/

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