Hundefutter für Senioren – das brauchen alte Hunde im Napf
Ähnlich wie bei unseren eigenen Kindern bleiben auch die vierbeinigen irgendwie immer unsere Babys. Doch wir können die Zeit nicht anhalten. Aus unseren knuddeligen Welpen werden stolze Erwachsene und schließlich auch gemütliche Omis und Opis. Damit es unseren alten Hunden aber trotzdem gut geht, gilt es die richtige Ernährung zu wählen. Wie sieht das ideale Hundefutter für Senioren aus? Welche Nährstoffe brauchen sie, um welchen Problemen entgegentreten zu können? Wir verraten es Ihnen – lesen Sie hier weiter!
Inhaltsverzeichnis
Ab wann gilt ein Hund als Senior?
Während bei uns Menschen ein bestimmtes Rentenalter festgeschrieben ist, hängt bei unseren Vierbeinern der Alterungsprozess an verschiedenen Faktoren: Rasse, Größe und Gewicht. Diese drei Aspekte sind sehr individuell und eröffnen darum eine weite Bandbreite in Sachen Älterwerden. Als Faustregel spricht man immer davon, dass ab der zweiten Lebenshälfte der Hund als Senior betrachtet werden kann. Diese Phase beginnt zwischen dem 5. und 8. Lebensjahr. Umgerechnet in Menschenjahre befindet sich die Fellnase dann etwa in ihren 40ern.
Wir haben Ihnen hier einmal eine Übersicht zusammengestellt, welche Hunde wann diesen Punkt in ihrem Leben erreichen. Generell kann man sagen, dass große Rassen eine geringere Lebenserwartung haben, da sie einer höheren Belastung ausgesetzt sind (z.B. durch Gewicht). Darum gelten sie auch früher als “Senioren”. Dennoch kann auch ein großer Hund als Senior noch sehr agil sein. Hier hängt viel vom Wesen und Gesundheitszustand des Tieres ab.
Menschenjahre | Hundealter (bis 15 kg) | Hundealter (bis 40 kg) | Hundealter (über 40 kg) |
---|---|---|---|
1 | 20 | 18 | 14 |
2 | 28 | 27 | 22 |
3 | 32 | 33 | 31 |
4 | 36 | 39 | 40 |
5 | 40 | 45 | 49 |
6 | 44 | 51 | 58 |
7 | 48 | 57 | 67 |
8 | 52 | 63 | 76 |
9 | 56 | 69 | 85 |
10 | 60 | 75 | 94 |
11 | 64 | 80 | 100 |
12 | 68 | 85 | |
13 | 72 | 90 | |
14 | 76 | 95 | |
15 | 80 | 100 | |
16 | 84 | ||
17 | 88 | ||
18 | 92 | ||
19 | 96 | ||
20 | 100 |
Anzeichen fürs Älterwerden und Alterskrankheiten
Haben Sie schon lange einen Hund als Ihren Begleiter und diesem Mal wieder tief in die Augen geschaut? Diese sehen sicherlich genauso feucht und treu wie eh und je zurück, wirken aber vielleicht ein bisschen trüber als früher. Auch das Fell im Gesicht, vor allem um die Schnauze herum, sieht doch etwas heller, grauer aus. Generell wirkt die Haare und die Haut darunter vielleicht nicht mehr ganz so frisch und glänzend wie einst. Ihr Liebling wird wohl oder übel alt. Doch das sind nicht die einzigen Anzeichen.
Häufig zeigen die Senioren einen geringeren Bewegungsdrang als früher. Das kann viele Ursachen haben, angefangen bei Muskelschwäche, Gelenkverschleiß (Arthrose) oder auch einer altersbedingten geringeren Herzleistung (Herzinsuffizienz). Andere innere Organe, etwa die Leber oder Nieren, machen mit dem Alter häufig ebenso Probleme. Inkontinenz ist ein weiteres bekanntes Problem. Generell nimmt die Kraft des Immunsystems langsam ab, weswegen Ihr Hund infektanfälliger wird. Auch gewisse Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus oder Morbus Cushing sowie Tumore treten im Alter häufiger auf.
Gleichzeitig sind die Nahrungsaufnahme bzw. das Gewicht Hinweise auf den voranschreitenden Alterungsprozess. Viele Tiere verlieren den Appetit und das Durstgefühl. Das hängt teilweise mit Problemen in der Maulhöhle (Zahnstein, Zahnfleischentzündungen usw.) zusammen. Anderen Hunde wiederum schmeckt das Futter nach wie vor, doch aufgrund ihres abnehmenden Bewegungsdranges neigen sie zu Übergewicht, was andere Erkrankungen (Gelenkverschleiß) wieder anfeuert. Und in einigen Fällen erleben Sie bei Ihrem Liebling eine Wesensveränderung. So werden die Vierbeiner im Alter gern eigenwillig, vergesslich und weniger lernfähig. Alten Hunden bringt man eben keine Tricks mehr bei, so heißt es ja.
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Hundefutter für Senioren – was brauchen sie?
Betrachtet man sich die zahlreichen Alterserscheinungen, so sollte die Ernährung des Lieblings am besten so darauf abgestimmt sein, dass diese abgemildert werden können. Das erreichen Sie, indem Sie auf die richtige Futterzusammensetzung achten. Hundefutter für Senioren sollte demzufolge Unterstützung für folgende Bereiche bieten:
- Gelenke und Bewegungsapparat
- Innere Organe, v.a. Herz, Leber, Nieren
- Verdauung und Stoffwechsel
- Immunsystem
- Haut und Fell
- Augen und Ohren
- Zähne
Das A und O auf dem Speiseplan einer ergrauten Fellnase sind darum Nährstoffe, also Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Diese braucht der Organismus, um seine Arbeit fortzusetzen und sozusagen das Getriebe zu schmieren. Hier haben wir einmal die üblichen Vertreter für Sie aufgelistet:
Nährstoff | Wirkung |
Glucosamin und Chondroitin |
|
B-Vitamine |
|
Zink |
|
Antioxidantien |
|
L-Lysin |
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L-Carnitin |
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Omega-3-Fettsäuren |
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Natriumtriphosphate |
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Taurin |
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So kann Hundefutter für Senioren aussehen
Aufgrund der oben erklärten Veränderungen im Organismus, sinkt der Energiebedarf eines älteren Hundes etwa um 20 %. Damit die Senioren aber keinen Speckmantel entwickeln, sollten sie nicht einfach die Ration verringern. Denn dann entsteht häufig eine Unterversorgung der oben erwähnten so wichtigen Nährstoffe. Die Lösung ist, dass sich die Zusammensetzung des Hundefutters für Senioren verändern muss. Dann kann die Fellnase weiterhin mit Appetit zuschlagen und Sie müssen sich um nichts sorgen. Doch wie gestaltet sich diese neue Ernährung?
Generelle Zusammensetzung des Senioren-Hundefutters
Der Knackpunkt sind definitiv die aufgenommenen Kalorien. Diese müssen also verringert werden. Das gelingt am besten, indem weniger Kohlenhydrate und Fette enthalten sind. Dafür braucht es mehr Proteine, mindestens 25 % der zugeführten Energie. Früher galt das als nierenschädlich. Doch inzwischen weiß man, dass die Qualität der Eiweiße hier entscheidend ist. Sie müssen hochwertig und leicht verdaulich sein, beispielsweise helles Fleisch von Pute oder Hühnchen, Fisch oder Produkte wie Eier, Quark und Hüttenkäse.
Ein weiterer, wichtiger Bestandteil des speziellen Senioren-Hundefutters sind Ballaststoffe, also schwer verdauliche Pflanzenfasern von z.B. Obst und Gemüse. Diese sind entscheidend, um die träger werdenden Verdauungsprozesse wieder anzuregen. Nur so können die ausgefilterten Schad- und Reststoffe auch aus dem Körper wieder ausgeleitet werden.
Ebenfalls wichtig: Wasser. Ältere Hunde trinken immer weniger. Doch die Feuchtigkeit ist essenziell für sie. Ein Trick kann also sein, von Trockenfutter auf Nassfutter zu wechseln. Dieses kann auch zusätzlich mit etwas Wasser angemischt werden. Alternativ lassen sich einige Fellnasen von Geschmacksanreicherungen in ihrem Trinken begeistern. Ein Löffelchen Geflügelsaft oder auch etwas ungesalzene Brühe können Wunder wirken.
Wertvolle Zutaten im Hundefutter
Nicht immer ist man sich sicher, welche Zutaten nun welche Inhaltsstoffe liefern. Damit Sie schnell und auf einen Blick erkennen können, ob ein bestimmtes Hundefutter für Senioren geeignet ist, haben wir hier einige Klassiker und Empfehlungen für Sie:
- Grünlippmuschel
- Mariendistel
- Teufelskralle
- Mönchspfeffer
- Weihrauch
- Kurkuma
- Weißdorn
- Artischocke
- Ginseng
- Hanf
- Leinöl
- Lachsöl
Diese Zutaten besser meiden
Im Umkehrschluss gibt es auch einige Produkte und Inhaltsstoffe, die im fortgeschrittenen Alter besser vermieden werden sollten. Allem voran ist hier der Phosphorgehalt zu nennen. Dieser sollte sich im Vergleich zu den jüngeren Jahren verringern. Ansonsten beginnt der Körper das Abhängigkeitsverhältnis mit Kalzium negativ umzusetzen, sprich: Ist zu viel Phosphor im Organismus, baut das System mehr Kalzium zum Ausgleich aus den Knochen ab. Dadurch wird aber das Skelett instabil und anfällig.
Ähnlich achtsam sollten Hundebesitzer mit der Vitamin-A-Menge umgehen. Diese kann schnell Überhand nehmen und belastet dann die Leber. Darum sollten ältere Hunde nur noch begrenzt Leber bzw. Lebertran zu sich nehmen.
Ein weiterer Faktor sind bindegewebsreiche Kausnacks. Schweineohren, Kauknochen, Ochsenziemer und Co. waren in der Jugend sehr beliebt. Doch sie zählen zu den schwer verdaulichen Eiweißen und belasten darum u.a. die Leber. Besser ist es also im Alter von diesen Abstand zu nehmen. Einige trockene Hundefutter für Senioren haben spezielle Formen, die beim Fressen bereits die Zähne mechanisch reinigen und somit diese Funktion übernehmen könnten. Alternativ gibt es inzwischen auch hochwertige Kauspielzeuge aus mittelweichem Kunststoff. Daran knabbert es sich auch als Hunderentner noch genüsslich!
Hunde-Senioren richtig füttern
Sie wissen jetzt also, welche Nährstoffe und Zutaten am besten in den Fressnapf kommen sollten. Bleibt nur noch zu klären, wie Sie am besten füttern. Wir erwähnten bereits, dass im Alter die Portion nicht unbedingt kleiner werden muss. Bleibt ständig Nahrung übrig, kann die Menge natürlich angepasst werden. Frisst Ihr Liebling allerdings immer schlechter, sollten Sie dies beim Tierarzt abklären lassen.
Die Menge an sich passen Sie am besten an Größe, Alter und vor allem auch Aktivitätsgrad an. Ist Ihr Senior noch immer mopsfidel, verträgt er auch deutlich mehr Energie, als ein gemütlicher Stubenhocker. Im Allgemeinen kann es sich bei älteren Tieren aber auch bezahlt machen, die Rationen nicht mehr nur 2x täglich anzubieten, sondern auch mehrmals am Tag, dafür aber kleinere Einheiten.
Ist Ihre Fellnase außerdem sensibel geworden, denken Sie daran, das Futter bereits einige Zeit vor der Mahlzeit aus dem Kühlschrank zu nehmen. Zimmerwarm vertragen die meisten Hunde es einfach besser. Beachten Sie diese Tipps, dann kann auch die zweite Lebenshälfte Ihres ergrauten Lieblings vital und schön verlebt werden.
Weiterführende Links
www.zentrum-kleintiermedizin.de/alterskrankheiten-hund/
www.herz-fuer-tiere.de/…/alte-hunde-richtig-fuettern
www.stern.de/…/experten-tipps–was-ist-die-richtige-ernaehrung-fuer-alte-hunde–8548308.html
www.tiermedizinportal.de/…/alte-hunde-was-sie-bei-der-ernahrung-beachten-sollten/594359
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