auf einem Holzbrett liegen in einer kleinen Schale und daneben Kurkuma-Wurzeln sowie ein Löffel mit Kurkuma-Pulver
Die Kurkuma-Wurzel ist für uns Menschen schon lange ein Superfood. Aber wie sieht es bei unseren Haustieren aus? Profitieren auch Hund und Katze davon?

Die Kurkuma-Wurzel: Gelbes Zaubermittel für Hund und Katze?

Ständig werden neue Superfoods entdeckt, die nicht nur Menschen, sondern auch Tieren Heilung für alle möglichen Probleme bringen sollen. Mit dabei: die Kurkuma-Wurzel. Doch die gelbe Knolle ist keine Modeerscheinung, sondern schon seit mehreren tausend Jahren in der ayurvedischen Medizin bekannt. Kann ihre positive Wirkung aber 1:1 auf unsere Haustiere übertragen werden? Wir schauen uns die Knolle genauer an.

Kurkuma-Wurzel – mehr als Curry!

Falls Sie sich fragen, ob Kurkuma nicht eigentlich ins Curry gehört – ja, das ist bei uns in der westlichen Sphäre bisher der typische Ort für die gemahlene Gelbwurz-Knolle gewesen. Doch tatsächlich wird das Gewürz nicht nur als solches verwendet, sondern, wie bereits gesagt, auch schon seit Jahrtausenden als Heilpflanze eingesetzt.

Was im asiatischen Raum schon länger der Fall ist, beginnt nun auch bei uns: Die Grenzen zwischen Nahrung und Medizin verschwimmen immer mehr. Und das Bewusstsein für eine ausgewogene Ernährung wird dadurch deutlich geschärft. Dieses macht nicht nur auf dem eigenen Teller halt, sondern wird auch auf unsere geliebten Haustiere übertragen. Dennoch ist es nicht zweckdienlich, sich selbst sowie Hund und Katze zukünftig nur noch Curry zu servieren! Im Gegenteil, denn so würde quasi keine der positiven Eigenschaften ankommen.

Wie wirkt die Kurkuma-Wurzel?

Der wohl wichtigste Wirkstoff in der mit dem Ingwer verwandten Wurzel ist das Curcumin. Dieses setzt verschiedene Funktionen im Körper in Gang. So regt der Stoff etwa die Bildung von speziellen antimikrobiellen Peptiden an, welche im Immunsystem dabei helfen, bestimmte Bakterien und Infektionen zu bekämpfen. Es wirkt sich auch regulierend auf das Wachstum der zytotoxischen T-Lymphozyten aus.

Außerdem hält Curcumin den Prozess der Apoptose in Gang. Darunter wird ein genetisch im Körper vorprogrammierter Zelltod verstanden, der wichtig ist, damit ständig gesunde, junge nachwachsen. Ist dieser Automatismus allerdings gestört, bleiben Zellen länger als es natürlich ist am Leben. Es kann zu unkontrollierten Zellwucherungen kommen und somit zu Krebs.

Wann kann Gelbwurz eingesetzt werden?

Der größte Vorteil der Kurkuma-Wurzel ist wahrscheinlich ihre unglaublich effektive, entzündungshemmende Wirkung. Kaum ein anderer Stoff greift so gezielt und frühzeitig in entzündliche Prozesse ein. Daraus ergeben sich zahlreiche weitere positive Eigenschaften: So ist Gelbwurz auch antioxidativ, antibiotisch, antiviral sowie schmerzlindernd.

Umgekehrt ausgedrückt wirkt es sich förderlich auf das Immunsystem aus, es sorgt für ein natürliches Gleichgewicht im Verdauungstrakt, gesunde Augen, Haut und Haare. Kurkuma schützt ebenso vor freien Radikalen, reguliert den Blutkreislauf sowie die Leberfunktion und unterstützt die Gelenke bzw. den gesamten Bewegungsapparat.

Daraus ergeben sich eine Reihe von Krankheitsbildern, bei denen eine begleitende Gabe von Kurkuma sich als hilfreich herausgestellt hat:

  • Hauterkrankungen
  • Gallenbeschwerden
  • Durchfall
  • Verdauungsbeschwerden
  • Allergische Erkrankungen
  • Arthrose
  • Wundheilung
  • Entzündlich-allergische Atemwegserkrankungen
  • Darmentzündungen
  • Krebserkrankungen
Ein grauer Hund mit kurzem Fell und Schlappohren schleckt sich über die Schnauze

Foto: © Alina Skazka, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Wenn es dem Hund besonders gut schmeckt, kann man ihm so manches einhelfen.

Pulver, Kapsel oder Paste: das Wundermittel richtig einsetzen

Um die Kurkuma-Wurzel richtig verwenden zu können, muss man sich zunächst einige Dinge klarmachen. Denn der besonders nützliche Wirkstoff Curcumin ist lediglich zu 5 % in ihr enthalten und davon wird wiederum nur ca. 1 % tatsächlich im Blut ankommen. Um die nötige Dosierung zu erreichen, müsste man also Unmengen zu sich nehmen, was aber kaum vom Haustier akzeptiert werden würde. Besser ist es darum, konzentrierte Curcumin-Präparate zu nutzen. Ergänzend empfiehlt sich dennoch, auch immer Kurkuma zu verwenden, da dadurch viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe resorbiert werden können.

Verbesserte Bioverfügbarkeit

Damit Kurkuma bzw. Curcumin auch möglichst vollständig vom Körper verwertet werden kann, braucht es noch zwei Helfer. Zum einen sind die vielen Wirkstoffe in der Wurzel fettlöslich anstatt wasserlöslich. Um diese dann auch alle aufzunehmen, agiert Piperin (enthalten in schwarzem Pfeffer) als eine Art Verstärker. Kommt dieses Trio zusammen, kann sich der ganze Zauber der Gelbwurz entfalten.

Ein weißer Futternapf steht auf dem Futternapf, gefüllt mit knochenförmigem Hunde-Trockenfutter

Foto: © Mart Pproduction, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pexels.com

Ist etwas Leckeres im Futternapf, dann kann auch manch Wohltuendes schnell mitgefressen werden.

Kurkuma für Hund und Katze?

Prinzipiell können sowohl Hunde als auch Katzen von den vielen positiven Eigenschaften des Kurkumas profitieren. Allerdings muss beachtet werden, dass die in der Wurzel enthaltenen ätherischen Öle sowie einige andere natürliche Bestandteile in einer zu hohen Dosis für Katzen giftig sein können. Darum sollte das Mittel hier besser nur vorsichtig eingesetzt werden. Hundehalter können hingegen etwas sorgloser agieren, sollten aber ebenfalls auf die korrekte Dosierung achten.

Außerdem wichtig: In einigen Kurkuma-Präparaten für Menschen ist Polysorbat 80, ein Emulgator, enthalten. Dieser kann bei Hunden einen schweren, pseudoallergischen Schock auslösen. Vermeiden Sie darum unbedingt ein solches Produkt und verwenden lieber nur speziell für Tiere ausgezeichnete Alternativen.

In verschiedenen kleinen Schälchen liegen unterschiedliche Leckerlis für Hunde und Katzen

Quelle: stock.adobe.comLilli)

Mit Leckerlis lassen sich Hund und Katze gern verwöhnen.

Welche Darreichungsform?

Kurkuma bzw. Curcumin gibt es in Pulverform, als Kapseln und als Tropfen. Die Kapseln eignen sich eher für Hunde als für Katzen, da sie meist mit Cellulose ummantelt sind. Diese können Katzenmägen nur schlecht aufspalten. Die Tropfen haben den Vorteil, dass sie einfach zu verabreichen sind und meist bereits das wichtige Piperin beigemischt wurde.

Besonders beliebt ist aber die Pulverform. Denn damit lässt sich die sogenannte “Goldene Paste” anmischen. Dafür braucht es neben dem Pulver nur etwas Kokosöl, Wasser und gemahlenen schwarzen Pfeffer. In manchen Rezepten sind auch noch Papayakerne oder Zimt verarbeitet. Diese Paste lässt sich recht einfach zubereiten und dann, abgefüllt in Einweckgläser, für mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Es gibt aber auch fertige Goldene Paste zu kaufen.

über einer kleinen goldenen Schale liegt ein Löffel, auf dem sich Kurkuma-Pulver befindet

Foto: © Tina Witherspoon, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: Unsplash.com

Die Dosierung ist wichtig bei Kurkuma-Wurzel-Präparaten.

Die richtige Dosierung

Generell sollte man mit sehr kleinen Mengen beginnen. Ob Pulver, Tropfen oder Paste – ein vorsichtiges Herantasten ist hier ratsam. Denn zum einen wirkt die Kurkuma-Wurzel verdauungsanregend. Es kann also zu häufigerem Koten kommen. Außerdem sind Bitterstoffe enthalten, die eventuell bei einer zu hohen Einstiegsmenge zum Auswürgen führen.

Hat sich das Tier aber einmal an Gelbwurz gewöhnt, kann es täglich verabreicht werden. Dann sollten aber besser mehrmals kleine Mengen zusammen mit dem normalen Futter gegeben werden, denn Kurkuma wird sehr rasch verstoffwechselt. Die Einheit der Wahl ist dabei meist ein Viertel oder halber Teelöffel voll, der unter das Futter gemischt wird.

eine Katze streckt die Zunge heraus, kneift die Augen zusammen und würgt

Quelle: stock.adobe.comFarbkombinat)

Bitterstoffe in der Kurkuma-Wurzel können dazu führen, dass Katzen würgen müssen.

Hat die Kurkuma-Wurzel Nebenwirkungen?

Abgesehen von den bereits angesprochenen Effekten bei einer so hohen Dosierung (häufiges Koten, Auswürgen) sowie der Empfindlichkeit bei Katzen sind an und für sich keine weiteren, schwerwiegenden Nebenwirkungen der Pflanze bekannt. Dennoch ist es ratsam, vor der Gabe von Kurkuma mit dem Tierarzt Rücksprache zu halten. Denn durch die anregende Wirkung können in individuellen Fällen doch auch negative Folgen auftreten.

So fördert Kurkuma etwa die Gallentätigkeit, was bei Tieren mit Gallensteinen zu Problemen führen kann. Da auch die Insulinausschüttung durch die Wurzel erhöht wird, sollten zudem an Diabetes erkrankte Tiere ebenfalls nicht ohne veterinäre Betreuung davon fressen. Auch schwangere Tiere sowie Hunde und Katzen vor einer OP verzichten besser darauf.

Ein Husky liegt mit seinem Frauchen auf dem Boden und schleckt ihr übers Gesicht

Quelle: stock.adobe.comNuzza11)

Wenn es dem Hund gut geht, stört nichts die Harmonie.

Fazit: Kann die gelbe Wurzel wirklich zaubern?

Uns Menschen schmeckt Kurkuma einfach sehr gut und das nicht erst, seit es den Ruf hat, ein Superfood zu sein. Doch Tatsache ist, dass zahlreiche Studien eine positive Wirkung auf den Organismus von Zwei- und Vierbeiner nachgewiesen haben. Allein in über 3.000 weltweit durchgeführten Untersuchungen wurde der Einfluss der Wurzel auf eine Krebserkrankung erforscht – und bewiesen! Somit ist sie in der jeweils geeigneten Dosierung sicherlich kein Allheilmittel, aber definitiv ein wertvolles Werkzeug im stetigen Kampf für die Gesundheit.

Weiterführende Links
www.petmeister.de/kurkuma-fuer-tiere/
www.dognet.de/…/kurkuma-gegen-krebs
www.tier-gesund.de/dosierung-curcuma/

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