Hund mit Floh
Flöhe sind für den Hund eine Qual

Flohbekämpfung beim Hund: Was tun, wenn’s juckt?

Gerade lag Ihr Liebling noch zufrieden auf seinem Hundebett, da springt er plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf und kratzt und beißt sich. Doch kein exotisches Spinnentier ist dafür verantwortlich, sondern ein wahrer Blutsauger: der Hundefloh. Was können Sie nun tun? Wie können Sie Ihrem Vierbeiner helfen? Wir geben Ihnen Tipps rund um das Thema Flohbekämpfung beim Hund.

Klein, aber Oho: Der Hundefloh

Der Hundefloh ist bräunlich, seitlich platt, hat keine Flügel, dafür aber drei Beinpaare und ist mit dem bloßen Auge erkennbar. Denn der weibliche Ctenocephalides canis wird etwa 2 bis 4 mm, das Männchen bis zu drei Millimeter lang.

Am liebsten mag der kleine, flinke Blutsauger eine warme (25°C) und relativ feuchte Umgebung (ca. 80% Luftfeuchtigkeit). Licht hingegen findet er nicht so toll. Darum ist nicht nur der Wirtskörper ein beliebter Aufenthaltsort, sondern auch die möglichst kuschelige Umgebung.

Blut braucht der Hundefloh übrigens nicht zwangsläufig sofort. Er kann mehrere Wochen nach seinem Schlüpfen ohne einen Wirt überleben. Doch wenn er einmal den roten Lebenssaft gekostet hat, will er mehr. Vor allem für Weibchen ist das unabdingbar, denn nur dann können sie endlich ihre Eier legen. Davon sind es am Tag bis zu 50 Stück pro Tier bzw. im Laufe ihres Lebens (ca. 100 Tage) etwa 2.000. Aus diesen schlüpfen nach wenigen Wochen Junglarven, die sich dann wiederum verpuppen und schließlich fertige Flöhe in die Welt entlassen.

Entwicklungszyklus Floh

Entwicklungszyklus von Flöhen mit dem Hund als Wirtstier

Warum hat mein Hund Flöhe?

Falls Sie bei Ihrem Liebling den Verdacht hegen, er könnte die ungeliebten Parasiten beherbergen – machen Sie sich keine Vorwürfe! Das ist nicht zwangsläufig ein Zeichen für mangelhafte Hygiene oder eine schmutzige Wohnung. Hunde nehmen die kleinen Insekten unbemerkt beim Spielen mit Artgenossen auf oder durch den Kontakt mit anderen Tieren, allem voran Igeln.

Es reicht häufig sogar aus, wenn sich Ihr Vierbeiner beim Spazierengehen im Wald in einem Laubhaufen wälzt oder an einem Baum schuppert. Denn dort könnte zuvor ein Igel oder auch ein Fuchs vorbeigekommen sein und einen seiner Bewohner dagelassen haben. Es ist also keine Schande, wenn der Hund einen Floh mit nach Hause bringt. Wichtig ist jedoch dann ein schnelles Handeln!

Den Flohbefall erkennen: Ein Kratzen macht noch keinen Floh

Sie kennen Ihr geliebtes Haustier natürlich am besten und wissen darum – nur, weil es sich mal kratzt, muss noch keine Panik ausbrechen. Allerdings sollten Sie Ihren Hund im Auge behalten. Wenn er beispielsweise wie eingangs geschildert plötzlich aus dem Schlaf aufspringt oder sich ständig auf Höhe der Schwanzwurzel und der Hinterläufe beißt und kratzt, ist das verdächtig. Untersuchen Sie dann Ihren Hund unbedingt auf gängige Symptome.

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Auswirkungen des Flohbisses

Der Flohbiss verursacht bei den meisten Tieren vor allem eins: einen enormen Juckreiz, der zum verstärkten Kratzen, Beißen und Lecken führt. Das kann wiederum starke Verschorfungen, Rötungen und Pusteln zur Folge haben. Teilweise kommt es sogar zum Ausdünnen des Fells oder zu nässenden Stellen, die sich im schlimmsten Fall entzünden können. Einige Tiere reagieren zudem allergisch auf den Flohspeichel. Außerdem kommen sie einfach nicht gut zur Ruhe.

Der Trick mit dem hellen Untergrund

Erhärtet sich also Ihr Verdacht, können Sie zunächst die Schlafstätte des Hundes inspizieren. Finden Sie hier dunkle kleine Krümmel? Wenn nicht, legen Sie zur Sicherheit ein helles Tuch über das Hundebett und behalten es in den nächsten Tagen im Auge.

Falls Sie jedoch schneller Gewissheit brauchen, greifen Sie zu einem Flohkamm! Legen Sie auch hier wieder ein weißes Blatt Papier oder ein helles Tuch unter den Hund und kämmen Sie sorgfältig vom Nacken bis zur Schwanzwurzel durch das Fell. Währenddessen fallen sicherlich einige dunkle Krümel auf den hellen Untergrund.

Gehen Sie damit nun vorsichtig zu einem Waschbecken und feuchten Sie die Rückstände an. Bleiben die Partikel dunkel, handelt es sich einfach um Schmutz. Verfärben die Krümel sich jedoch rostrot, so ist das ein nahezu unschlagbarer Hinweis auf einen Flohbefall. Denn dann sind die kleinen dunklen Punkte Flohkot, aus dem sich Blutrückstände im Wasser gelöst haben.

Die richtige Flohbekämpfung beim Hund

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? So einfach ist es leider nicht. Denn, um einen Flohbefall wieder los zu werden, braucht es vor allem eins: Geduld. Es kann u.U. mehrere Monate dauern, bis Hund und Wohnung garantiert flohfrei sind. Denn die Puppen der Insekten können bis zu einem Jahr überleben!

Darum muss Ihre Aufmerksamkeit nicht nur dem befallenen Hund gelten, sondern allen im Haushalt lebenden Tieren (Achtung – Katzen müssen auch berücksichtigt werden, brauchen aber evtl. andere Wirkstoffe!). Außerdem müssen Sie die gesamte Wohnung mehrfach reinigen. Also Ärmel hochkrempeln und loslegen!

Welche Mittel zur Flohbekämpfung beim Hund helfen?

Die am häufigsten eingesetzte Variante ist das Spot-On Mittel (erhältlich z.B. bei Tierarzt oder Apotheke). Es wird in Form einer kleinen Pipette bzw. Tube in den Nacken des Hunde gegeben und muss dort zwischen 24-48 Stunden einwirken. Die eingesetzten Wirkstoffe können beispielsweise Deltamethrin oder Permethrin sein. Die Wirksamkeit ist gut, tritt aber z.T. erst nach einiger Zeit ein, ist für eine akute Behandlung also nur bedingt geeignet.

Sehr effektiv sind auch Kautabletten. Hier wird beispielsweise Nitenpyram als Wirkstoff eingesetzt. Die Präparate sind aber ausschließlich auf Rezept beim Tierarzt erhältlich, dafür aber mehrere Monate wirksam.

Flohbekämpfung beim Hund

Verschiedene Methoden der Flohbekämpfung beim Hund (nicht alle ernst gemeint)

Ergänzend dazu können Sie mit Anti-Floh-Sprays oder Shampoos arbeiten. Diese bieten keinen so umfassenden Schutz, eignen sich aber gerade für Welpen sehr gut. Auch Flohhalsbänder können eingesetzt werden. Sie sind mit chemischen Mitteln präpariert, welche die Entwickelung der Eier bzw. Larven verhindern und Flöhe abtöten oder abschrecken.

Gibt es natürliche Alternativen?

Wem nicht ganz wohl dabei ist, seinem geliebten vierpfotigen Freund der vollen Chemiedröhnung auszusetzen, kann auch Hilfe in der Natur finden. Kokosöl beispielsweise zersetzt den Chitinpanzer der Flöhe und trocknet sie peu-a-peu aus. Schwarzkümmelöl hingegen verströmt einen für den Menschen nicht wahrnehmbaren Geruch, den die Parasiten (Zecken übrigens auch) allerdings höchst unangenehm finden. Das Tier wird darum von dem Ungeziefer gemieden.

Für den Hund sind die Mittel völlig ungefährlich und können darum sorglos eingesetzt werden. Geben Sie die Öle zum Beispiel dem Futter oder Wasser zu. Alternativ (oder zusätzlich) können Sie sie aber auch zur Fellpflege einsetzen.

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Achtung: Wurmkur!

Das Gemeine an einem Flohbefall sind übrigens nicht nur die Blutsauger selbst. Denn Sie tragen häufig wiederum Eier von Bandwürmern in sich, die sie durch ihre Bisse auf den Hund übertragen können. Darum sollte zusätzlich zu den Flohbekämpfungsmaßnahmen nach einigen Wochen noch eine Wurmkur gemacht werden.

Welche Wege gibt es zur Flohbekämpfung in der Wohnung?

Wie bereits gesagt, ist es auch wirklich wichtig, den eigenen Wohnraum entsprechend zu behandeln. Denn Flöhe halten sich bevorzugt in den dunklen, warmen Plätzen auf, die sich dort en masse bieten. Auf dem Hund halten sie eigentlich nur Stippvisite für einen kurzen Erfrischungstrunk. Ansonsten machen Sie es sich bevorzugt in Textilien und Ritzen gemütlich und legen hier auch ihre Eier ab. Was also tun?

  1. Vom Kissenbezug über das Stofftier bis zur Schmusedecke – alles, was in der Waschmaschine bei mindestens 60°C gewaschen werden kann, sollte genau das (mehrfach!) tun. Alternativ können Sie die Textilien auch eine Woche in die Gefriertruhe legen. So töten Sie Eier, Larven und lebende Tiere ein für alle Mal ab.
  2. Reinigen Sie alle übrigen Flächen akribisch und wiederkehrend. Das bedeutet ein ganz gründliches Staubsaugen inkl. aller Ritzen und Spalten. (Den Staubsaugerbeutel dann am besten direkt entsorgen.) Wischen Sie die Oberflächen außerdem auch feucht und soweit möglich mit einem desinfizierenden Haushaltsreiniger. Textilien wie Matratzen, Teppiche oder Polstermöbel können Sie auch mit dem Dampfreiniger bearbeiten.
  3. Sie können beim Tierarzt auch spezielle Umgebungssprays oder Vernebler (Fogger) erhalten. Wenn Sie diese einsetzen, sollten sich aber keine Tiere und Menschen mehr in der Wohnung aufhalten. Im Anschluss gut durchlüften!
  4. Gegenstände, die sich nicht reinigen lassen, aber befallen sein könnten, sollten sicherheitshalber möglichst ersetzt werden.
  5. Im Härtefall: Rufen Sie den Kammerjäger! Denn ein schlimmer Flohbefall kann alle Hausbewohner stressen – sogar den Menschen, auch wenn er nur selten mit einem Hundeflohbiss zu kämpfen haben wird.

Achtung: Reinigen Sie die Reinigungsutensilien selbst auch unbedingt heiß! Ansonsten übersiedeln die nervigen Blutsauger nur von der Wohnung auf den Mob und wieder zurück.

Kammerjäger im Einsatz gegen Hundeflöhe

Letzte Option im Kampf gegen die Hundeflöhe: der Kammerjäger.

Nach dem Floh ist vor dem Floh: Wie vermeidet man den Befall?

Atmen Sie einmal kurz durch! Denn Fakt ist – wenn Sie wirklich Ruhe vor dem Hundefloh haben wollen, hört der Kampf eigentlich nie wirklich auf. Doch mit der richtigen Flohprophylaxe können Sie Pausen machen. Dafür eignen sich eigentlich die gleichen Mittel, wie zur akuten Bekämpfung. So können Sie beispielsweise (im Sommer alle 4 Wochen, im Winter alle 6-8 Wochen) eine Flohkur durchführen. Das geht entweder mit den tierärztlichen Präparaten oder aber den Spot-On Medikamenten.

Auch ein Flohhalsband ist eine Option. Dieses hat den Vorteil, dass man es auch nur temporär umbinden kann und der Hund somit nicht ständig den chemischen Mitteln ausgesetzt ist. Falls Ihr Vierbeiner eine kleine Wasserratte ist, müssen Sie sich übrigens keine Sorgen machen: Ein gelegentliches Bad im Süßwasser beeinträchtigt die Wirkung in der Regel nicht. Alle 6 bis 8 Monate sollte allerdings ein neues Halsband gekauft werden.

Ergänzende Hygienemaßnahmen (Flohbürste, Shampoo) helfen natürlich genauso. Und auch die erwähnten natürlichen Mittel (Kokosöl und Schwarzkümmelöl) sind wunderbare Präventionsmaßnahmen, die auch bestens verträglich sind.

Quellen

www.wikipedia.org/wiki/Hundefloh
www.hundefloh.net
www.medpets.de/floehe-hund-katze/
www.magazin.mydog365.de/…/hundefloehe/
www.hunde-welpen.de/geheimtipp-schwarzkuemmeloel-wie-gut-hilft-es-hunden-gegen-zecken/

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