Katzen-Hautkrankheiten: Was tun, wenn’s ständig juckt?
Dass sich eine Katze bis zu fünf Stunden am Tag putzt, ist völlig normal. Wenn sie aber gefühlt gar nicht mehr aufhören kann, sich zu lecken, zu beknabbern oder auch zu kratzen, dann sollten Sie aufmerken. Denn das sind die ersten Anzeichen einiger Katzen-Hautkrankheiten. Welche Ursachen es für diese gibt, wie Sie sie behandeln lassen oder sogar vermeiden können, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Dermatose: Haben Sie ein “Problemfellchen”?
Die Haut der Katze ist, ähnlich wie beim Menschen, ihr größtes Organ. Sie macht bis zu einem Viertel ihres gesamten Körpergewichtes aus. Ihre wichtigste Aufgabe ist dabei der Schutz vor Umwelteinflüssen, seien es mechanische Reize, Mikroorganismen oder Trockenheit und Co. Ebenso ist sie zur Regulierung der Körpertemperatur unverzichtbar. Und natürlich gilt die Epidermis mit all ihren Tasthaaren als wichtiges Sinnesorgan. Dennoch – oder gerade deswegen – ist sie sehr sensibel.
Eine gesunde Katzenhaut sieht immer entweder rosa oder schwarz aus, abhängig von der natürlichen Pigmentierung des Tieres. Sie sollte keine Krusten, Schuppen, Verdickungen oder Flecken aufweisen. Ein glattes, glänzendes Fell ist ein gutes Indiz dafür, dass hier alles in Ordnung ist. Ändert sich das jedoch, sind möglicherweise Katzen-Hautkrankheiten die Ursache.
Übergreifend wird dazu Dermatose gesagt. Handelt es sich um entzündliche Prozesse, wird Ihnen ebenfalls der Begriff Dermatitis begegnen. Rötungen, starker Juckreiz, ja sogar offene, nässende Stellen sowie Haarausfall sind nur einige der möglichen, damit verknüpften Erscheinungen. Eine genauere Auflistung finden Sie später in diesem Beitrag.
Ursachen für Katzen-Hautkrankheiten
Ob Ihre Samtpfote unter einer Art von Dermatose leidet, kann viele Gründe haben. Das beginnt bereits bei dem Tier selbst: Alter, Rasse und genetische Veranlagung sind die ersten möglichen Anhaltspunkte. Auch das Geschlecht ist ein Hinweis, denn Kater neigen öfter zu einem aggressiven Verhalten, wodurch hier in Kämpfen Wunden und Abszesse entstehen können. Generell ist die Haltung ein Faktor, denn Freigänger haben ein höheres Risiko für Hautreizungen.
Damit ist es jedoch nicht genug. Es gibt viele unterschiedliche Auslöser für Katzen-Hautkrankheiten:
- Parasiten (Flöhe, Milben)
- Hautpilze
- bakterielle Infektionen
- virale Infektion (vor allem Herpesvirus Typ 1 (FHV-1))
- Allergien (gegen Futter oder jahreszeitlich, z.B. Pollen)
- Hauttrockenheit
- Mangel- oder Fehlernährung
- Stoffwechselerkrankungen
- Hormonstörungen und Autoimmunerkrankungen
- neurologische Erkrankungen (z.B. Feline Hyperästhesie bzw. Rolling Skin Syndrom)
- andauernde mechanische Reize (auch durch intensives Putzen beim Fellwechsel)
- Stress
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Symptome für eine Katzen-Hautkrankheit
Eine Dermatitis kann also eine eigenständige Erkrankung sein oder aber auch eine Folgeerscheinung. Die Ursachenforschung ist nicht ganz einfach, vor allem da die Symptomatik vergleichsweise unspezifisch ist. Viele Anzeichen deuten auf mehrere Gründe hin. Hierbei braucht es also definitiv die ärztliche Unterstützung. Trotzdem gibt es einige relativ verlässliche Hinweise auf eine Hauterkrankung Ihrer Katze:
- Rötung der Haut
- Schwellungen
- Pusteln, Krusten
- nässende Bereiche bzw. offene Stellen
- Juckreiz (intensives Kratzen, verbunden mit Kauen, Knabbern, Lecken)
- Schuppen
- stumpfes, glanzloses Fell
- abgebrochene Haare (nur Stoppeln)
- Haarausfall, kahle Stellen
- Veränderungen des Verhaltens (z.B. Nervosität oder Gereiztheit)
- auffällige Pigmentierung der Haut
Einen Parasitenbefall können Sie übrigens am ehesten selbst feststellen. So kratzen sich betroffene Katzen besonders oft am Ohr, wenn sie unter Milben leiden, und weisen dort auch dunkle Absonderungen auf. Bei Flöhen passiert es hingegen, dass die Tiere sich insbesondere an der Schwanzwurzel fast kahl kratzen und knabbern.
Für die anderen Ausgangspunkte ist es meist eine Kombination aus verschiedenen Symptomen miteinander. So kommen bei Hautpilz etwa Schuppen und Wunden an Kopf, Ohren und Pfoten zusammen mit Haarausfall vor. Bakterielle Infektionen umfassen häufig neben dem starken Juckreiz Rötungen und nässende Stellen. Allerdings sind die Nuancen hier wirklich so fein, dass eine professionelle Untersuchung definitiv ratsam ist.
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Hautprobleme bei Katzen diagnostizieren
Ist Ihre Fellnase auffällig geworden, dann sollte ein Gang zum Tierarzt die erste Maßnahme sein. Dieser wird zunächst einmal eine gründliche Untersuchung durchführen und dabei Haut und Fell, aber auch die Schleimhäute sowie Krallen und Ohren sichten. Entsprechend dieses ersten Eindrucks gibt es dann verschiedene Folgeuntersuchungen, abhängig vom entstandenen Verdacht. Die wohl schnellste Prüfung ist die Flohkammprobe. Die sogenannte Wood Lampe bringt ebenfalls direkt Ergebnisse. Dabei wird die Katze auf spezielle Pilzsporen kontrolliert, die unter dem verwendeten UV-Licht zu leuchten beginnen.
Andere Test erfordern erst eine laboratorische Auswertung. Dazu gehören z.B. Folgende:
Untersuchung | Details |
Tupferproben, Abklatsch- oder Tesafilmpräparate |
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Allergietests |
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mykologische Kultur |
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bakteriologische Kultur |
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Hautgeschabsel |
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Dies sind nur einige der möglichen Verfahren. Gerade bei der Ermittlung von Bakterien und Pilzen gibt es noch verschiedene andere Möglichkeiten. Zum Teil werden je nach Ergebnis auch mehrere Proben nötig werden. Ist die Ursache dann aber einmal festgestellt, kann damit die Behandlung umgesetzt werden.
Behandlung von Katzen-Hautkrankheiten
Die wohl erste Maßnahme ist in vielen Fällen erst einmal die Eindämmung des Juckreizes. Denn dieser kann die gesamte Lage zusätzlich und stetig verschlimmern, wenn Ihr Liebling sich ständig wund kratzt und dadurch Entzündungen (wieder) entstehen. Es gibt beispielsweise verschiedene Cremes und Salben, die beruhigende Inhaltsstoffe an die betroffenen Regionen abgeben. Auch ein Halskragen oder entsprechende Schutzkleidung bzw. Verbände können unter Umständen überbrückend eingesetzt werden. Bei besonders schlimmen Fällen kann der Tierarzt zudem Kortison verabreichen.
Ist dieses lästige Symptom erst einmal unter Kontrolle, wird sich Ihre Katze zusehends wieder entspannen. Dennoch sollte die Ursache unbedingt ebenfalls schnellstmöglich behandelt werden. Wenn es sich dabei z.B. um eine Futtermittelunverträglichkeit handelt, ist es essenziell, die Diät entsprechend anzupassen. Hier erarbeitet Ihr Veterinär oder auch ein Tierheilpraktiker gewiss den bedarfsgerechten Speiseplan mit Ihnen.
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Handelt es sich um eine bakterielle Ursache, dann verschreibt Ihnen der Arzt das darauf abgestimmte Antibiotikum. Dieses wird in vielen Fällen direkt als Salbe bzw. Creme aufgetragen und nur bei intensiven Erkrankungen z.B. als Tabletten verabreicht. Ähnlich verfährt man bei einer Pilzerkrankung, bei der ein Antimykotika verabreicht wird. Während die Genesung bei einem bakteriellen Erreger meist recht zeitnah eintritt, dauert die Behandlung beim Pilzbefall allerdings deutlich länger (mehrere Wochen). Denken Sie unbedingt auch an die Reinigung der Umgebung. Gleiches gilt übrigens bei Parasiten. Hier werden Spot-on-Präparate angewendet. Doch bis alle Eier und Larven aus der Wohnung endgültig beseitigt wurden, kann es bis zu 6 Monaten dauern.
Lassen sich Hautkrankheiten bei Katzen verhindern?
Als Katzenbesitzer haben Sie nur bis zu einem bestimmten Punkt die Möglichkeit, Ihre Samtpfote vor gewissen Risiken zu schützen. Gerade Freigänger bezahlen ihre Selbstständigkeit häufig mit einer deutlich höheren Frequenz an Verletzungen. Dennoch ist eine solche Lebensweise natürlich besonders schön für die Fellnasen. Was Sie aber trotzdem tun können, um Katzen-Hautkrankheiten vorzubeugen, ist Folgendes:
- Bürsten Sie Ihre Katze. Insbesondere langhaarige Rassen und ältere Tiere brauchen hierbei Unterstützung. Durch diesen Vorgang kommt Luft an die Haut, die Durchblutung wird angeregt und ggf. ein Parasitenbefall oder andere Veränderungen zeitnah bemerkt. Lesen Sie hier mehr zur Fellpflege von Katzen.
- Verwenden Sie Spot-on-Präparate. Gerade bei Freigängern ist das ein wertvolles Instrument zur Parasitenabwehr und häufig den Flohhalsbändern vorzuziehen (Stichwort: versehentliche Strangulation).
- Reinigen Sie die Liegeplätze. Falls sich doch einmal der eine oder andere Parasit bzw. Erreger eingeschlichen hat, kann dieser ebenfalls gut bekämpft werden, indem die Schlafgelegenheiten regelmäßig gewaschen werden. Aber Achtung: Keine übermäßig aggressiven Reiniger verwenden (Allergiepotenzial). Greifen Sie besser zu Produkten, die auch hohe Temperaturen aushalten. Alternativ über Nacht einfrieren, damit wirklich alles abgetötet wird.
- Setzen Sie auf hochwertiges Katzenfutter. Probieren Sie nicht allzu viele Sorten in kurzer Zeit durch. In der freien Natur haben Katzen in der Regel nur einige wenige Nahrungsquellen und können nicht aus zig Optionen des Buffets wählen. Wie eine artgerechte Katzenernährung aussehen kann, haben wir bereits an anderer Stelle beschrieben. Achten Sie zudem auf hautfreundliche Nährstoffe (z.B. Vitamin A, B-Komplex und E sowie Zink, Kupfer und Omega 3).
- Gönnen Sie Ihrer Katze Ruhe. Falls sich das vermehrte Kratzen auf die Psyche zurückführen lässt, sollten Sie Ihrem Tier die Möglichkeit bieten, sich zurückzuziehen. Eventuell ist es ein neuer Mitbewohner oder ein Umzug, der es verunsichert. Auch hier kann mit entsprechenden professionellen Hinweisen Schlimmeres (dauerhafte Verhaltensauffälligkeiten) vermieden werden. Eventuell kann ein Einsatz von Bachblüten sinnvoll sein.
Mit diesen Hinweisen können Sie zumindest einige mögliche Ursachen für Katzen-Hautkrankheiten ausräumen oder doch verringern. Generell gilt wie immer: Lieber einmal mehr den Tierarzt aufsuchen, wenn Sie unsicher sind. Denn Dermatosen sind nicht nur nervig, sondern sollten unbedingt ernstgenommen werden.
Weiterführende Links
www.anicura.de/…/hautkrankheiten-katze/
www.petdoctors.at/…/die-7-haeufigsten-hauterkrankungen-der-katze
www.herz-fuer-tiere.de/…/diese-fellveraenderungen-deuten-auf-eine-erkrankung-hin
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