Beim Menschen ist Homöopathie ein recht umstrittenes Thema. Doch bei unseren Haustieren greifen wir häufig etwas sorgloser zu den pflanzlichen Mitteln. Zwar ist eine echte Wirkung noch immer nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Warum Sie dennoch Bachblüten für Katzen anwenden können und vor allem wie und welche – das erfahren Sie hier.

Die Idee der Bachblütenessenzen

Hinter den sogenannten Bachblüten verbirgt sich wie bereits angedeutet ein homöopathisches Behandlungskonzept, entwickelt vom englischen Arzt Dr. Edward Bach. Er überlegte, dass es nicht nur auf die körperlichen Beschwerden ankommen könne, sondern auch der psychische Zustand eines Menschens berücksichtigt und behandelt werden müsse. Im Zuge dessen begab er sich auf Mission, um zahlreiche Pflanzen aller Art zu studieren.

Aus diesen wählte er schließlich 38 unterschiedliche Blüten aus, denen er verschiedene geistige Zustände und Gefühle zuordnete. Diese werden auch als Bachblüten bezeichnet. Zusammen mit Quellwasser und Sonnenlicht werden daraus Essenzen gewonnen, welche man je nach Beschwerden entweder einzeln oder in einer Mischung verabreichen kann. Zum Herstellungsprozess der Präparate haben wir bereits in diesem Beitrag etwas ausführlicher geschrieben.

Bachblüten-Homöopathie

Bachblüten: Fauler Zauber oder wirksames Mittel?

Diese Frage stellen sich wohl viele. Denn Fakt ist, dass sich über die Effektivität der Homöopathie die Fachleute uneins sind. Aus wissenschaftlicher Sicht wird stets betont, dass es keinen Nachweis für die Wirksamkeit der Mittel gibt. Gleichzeitig ist aber auch keine negative Wechselwirkung mit anderen Präparaten bekannt. Darum sagen sich viele, dass es ja einen Versuch wert sein könnte.

Doch für diesen müssen Sie definitiv Geduld mitbringen und sich über die Möglichkeiten einer solchen Behandlung im Klaren sein. Denn Bachblüten werden nicht den kompletten Charakter Ihrer Katze ändern, sie können nur bereits vorhandene Veranlagungen Ihres Tieres fördern. Und auch dies ist ein Prozess, der mindestens 4-6 Wochen dauern kann, oft sogar bis zu 3 Monate. Nach dieser Zeit berichten aber immerhin einige, dass es Ihren Samtpfoten besser gehe. Ob man nun also für oder gegen Homöopathie ist – Bachblüten für Katzen könnten durchaus eine Option sein.

Wann welche Bachblüten für Katzen einsetzen?

Bachblütenessenzen können in vielen schwierigen Situationen Ihrem Stubentiger zur Seite stehen. Sie werden sowohl bei Verhaltensauffälligkeiten, als auch bei einigen körperlichen Beschwerden eingesetzt. Doch bevor Sie zu diesen Mitteln greifen, sollten Sie stets körperliche Erkrankungen durch einen Tierarzt ausschließen bzw. konventionell therapieren lassen. Die Bachblüten können dann ruhig auch begleitend eingesetzt werden. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Einsatzgebiete und die dazu passenden Essenzen im Folgenden kurz vor.

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Bachblüten für ängstliche Katzen

Es gibt Situationen, da wird auch die souveränste Fellnase mal ein kleiner Angsthase. Seien es neue Besucher, ein ungewohnter Lärmpegel oder auch eine Reise. Gründe gibt es viele. Doch bei allen steht die Katze vor der Entscheidung: Kampf oder Flucht? Während die einen sich für das defensive Verhalten entscheiden und sich vielleicht noch mit einem kurzen Fauchen irgendwo an einen sicheren Platz verstecken, gehen die anderen in den Angriffsmodus über. Solche durch Angst motivierte Aggressionen äußern sich dann zum Beispiel in Schnappen und Beißen, Tritten, Schlägen und Kratzen.

Wenn Sie Ihrer Katze durch solche schwierigen Momente helfen wollen, aber die Auslöser an sich nicht entfernen können (etwa Baulärm vorm Fenster), können Sie versuchen mit Bachblüten zu arbeiten. Tendiert Ihre Katze eher zum ängstlichen Verhalten, werden Mimulus (Gefleckte Gauklerblume) und Aspen (Zitterpappel) gern eingesetzt. Bei einer eher

aggressiveren Katze haben Holly (Stechpalme), Vine (Weinrebe), Beech (Rotbuche), Cherry Plum (Kirschpflaume) und Impatiens (Drüsiges Springkraut) gute Wirkungen gezeigt und der Katze geholfen, sich wieder zu entspannen.

Bachblüten- Ängstliche Katze

Wenn sich die Lebensumstände ändern

Während einige Katzen wahre Entdecker sind und mit allen neuen Situationen total cool umgehen, jagen manchen Tieren schon die kleinsten Veränderungen einen solchen Schrecken ein, dass sie völlig ungewohnte Verhaltensweisen an den Tag legen, um ihr Unwohlsein zu kompensieren. Das kann ein Kratzen an Möbeln sein, eine Unsauberkeit oder auch einfach nur eine Gemütsänderung.

Stehen bei Ihnen solch neue Lebenssituationen (z.B. Umzug, Renovierungen, neue Haustiere, Kinder oder Partner bzw. Mitbewohner) an, dann können Sie versuchen, Ihrer Katze mit Bachblüten zu mehr Gelassenheit zu verhelfen. Vor allem Walnut (Walnuss), Wild Oat (Waldtrespe) und Honeysuckle (Geißblatt) werden in solchen Fällen immer empfohlen.

Katze sitz auf einem Karton-Umzug mit einer Katze

Wenn der Stress Überhand nimmt

Manche Situationen sorgen nicht nur für Unwohlsein, sondern regelrechten Stress bei unseren Stubentigern. Um mit diesem umzugehen, gibt es ebenfalls wieder zwei Arten von Charakteren: Die einen ziehen sich zurück, sind aber konsequent enorm angespannt und schreckhaft, die anderen reagieren mit einem nervösen, fast hyperaktivem Verhalten. Hier ist es zum Beispiel ganz typisch, dass die Katze ohne für den Besitzer ersichtlichen Grund nachts anhaltend miaut.

Damit die gestresste Fellnase auch mal wieder zur Ruhe kommt und sich entspannt, können Sie zum Beispiel mit Oak (Eiche), Impatiens (Springkraut) oder Agrimony (Odermenning) arbeiten. Handelt es sich bei Ihrem Vierbeiner um ein sehr dominantes, dadurch aber eben auch auch angespanntes Tier, lohnt sich auch der Einsatz von Vervain (Eisenkraut).

Bachblüten für sensible Katzen

Zahlreiche Katzenbesitzer schwören darauf, dass Ihre Katze genau um die Gefühlslage ihrer Besitzer weiß. Fast schon empathisch wirken sie auf uns. Doch auch sie selbst sind unter Umständen sehr sensible Wesen. Es gibt Charaktere, die sogar regelrecht unsicher und scheu sind. Diese reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen. Die wohl einschneidendste Veränderung ist im Übrigen der Tod des Gefährten oder der Gefährtin. Denn ja: Katzen können auch trauern.

Bemerken Sie also ein solches Verhalten bei Ihrer Samtpfote, können Sie auch in diesem Fall Bachblüten anwenden. Häufig empfiehlt sich der Einsatz von Mustard (Wilder Senf), Cerato (Bleiwurz), Gentian (Herbstenzian) oder auch Centaury (Tausendgüldenkraut). Diese sollen der Katze helfen, sich zu entspannen und wieder Selbstvertrauen und Sicherheit zu fassen.

Wenn die Katze unsauber wird

Katzen sind eigentlich sehr reinliche Tiere. Wenn sie nicht mehr die Katzentoilette benutzen,hat das darum meist einen triftigen Grund. Sind körperliche Probleme ausgeschlossen, spricht Unsauberkeit häufig für einen emotionalen Punkt. Von manchen als Protest oder Akt des Neides, der Wut oder Aggression gelesen, handelt es sich häufig aber auch um eine Reaktion auf neue Lebensumstände. Zudem ist Markieren auch ein klassisches Territorialverhalten.

Leider bringt dieses Verhalten für uns Menschen einen beißenden, unangenehmen und vor allem meist auch hartnäckigen Geruch mit sich sowie unter Umständen Materialschäden bzw. Kosten für Reparatur und Reinigung. Ein Versuch ist es darum alle Male wert, mit Vervain (Eisenkraut) oder auch Vine (Weinrebe) die Katze zu beruhigen und von diesem Verhalten abzubringen.

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Müdigkeit, Lustlosigkeit, Erschöpfung

Katzen schlafen bis zu 16 Stunden am Tag. Das ist eine absolut normale Verhaltensweise. Doch wenn die Stubentiger auch in ihren wachen Momenten einen lustlosen, erschöpften Eindruck machen, ist meist etwas nicht in Ordnung. Gerade wenn das Verhalten relativ plötzlich vom aktiven, verspielten Wesen in ein müdes, unmotiviertes umschwenkt, sollten Sie aufmerksam werden.

Klären Sie zunächst körperliche Leiden ab, denn das Symptom der Apathie ist für verschiedene Erkrankungen bekannt. Ist von dieser Seite alles geklärt, können Sie dazu übergehen, Bachblüten zu verabreichen. Hierbei wird meist zu Clematis (Weiße Waldrebe) und Hornbeam (Weißbuche) gegriffen, die eine anregende Wirkung haben sollen.

Müde Katze wird von Frauchen gestreichelt-Bachblüten für Katzen

Bachblüten für den Verdauungstrakt

Ob Angst, Stress oder andere, emotionale Ursachen – sie können bei Katzen auch schnell einmal auf den Magen schlagen. Ist Ihre Fellnase also nachweislich nicht erkrankt und hat dennoch Durchfall, erbricht sich oder mag einfach generell nichts essen, können Sie versuchen mit Bachblüten Ihre Katze zu unterstützen.

Liegt also ein psychischer Grund für die Appetitlosigkeit vor, werden Olive, Sweet Chestnut (Edelkastanie) und Walnut (Walnuss) empfohlen. Bei Durchfall haben sich Crab Apple (Holzapfel), Beech (Rotbuche) und Holly (Stechpalme) bewährt. Gegen Erbrechen können Sie Aspen (Zitterpappel) verabreichen.

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Rescue Tropfen für Katzen

Manche Situationen sind einfach nicht planbar. Hat sich zum Beispiel ein Unfall ereignet und die Katze starke Schmerzen oder einen Schock? Oder erschreckt sich das Tier vor einem Feuerwerk oder einem plötzlichen Gewitter besonders stark? Ist der Tierarzt oder die Fahrt im Auto dahin für sie das schlimmste Horror-Szenarium? In diesen Notfällen können Sie auch zu sogenannten Rescue Tropfen greifen.

Diese sollen der Katze helfen, ihre Angst zu verringern, sich zu entspannen und ruhiger zu werden. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus fünf verschiedenen Bachblüten. Die meisten Mixturen enthalten Doldiger Milchstern (Star of Bethlehem), Gelbes Sonnenröschen (Rock Rose), Kirschpflaume (Cherry Plum), Drüsiges Springkraut (Impatiens) und Weiße

Waldrebe (Clematis).

Was Sie bei der Anwendung von Bachblüten für Katzen beachten sollten

Zunächst einmal sollten Sie unbedingt alkoholfreie Präparate für Tiere geben oder ein solches selbst herstellen, indem Sie normale Bachblütenessenzen in hochwertiges, kohlensäurefreies Mineralwasser geben (auf 10-30 ml Wasser 1 Tropfen je Bachblüte). Diese Mixturen sollten anschließend im Kühlschrank gelagert werden. Dort sind sie einige Tage haltbar. Alternativ können Sie die Bachblüten auch in Form von Globulis verabreichen.

Wie verabreichen Sie die Bachblüten am besten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einer Katze Bachblütenessenzen zu geben. Sie können die Tropfen oder Globuli zum Beispiel direkt auf die Zunge geben. Das lassen allerdings nur die wenigsten Tiere zu. Eine andere Möglichkeit ist, sie ins Futter zu geben. Doch einige Tiere verweigern ihr Fressen dann. Eine Alternative könnte darum das Trinkwasser sein. In beiden Fällen bitte nur Näpfe aus Kunststoff, Glas oder Keramik nutzen. Metall soll die Wirkung beeinträchtigen.

Wollen Sie wirklich sicher sein, dass die Bachblüten zeitnah in der Katze ankommen? Dann können Sie die Tropfen auch auf die Pfötchen geben. Hier nimmt Ihr Stubentiger das Mittel beim Putzen ganz automatisch auf. Auch eine Gabe in den Nacken (ähnlich wie bei Spot-ON-Produkten) ist denkbar. Manche Tiere lecken übrigens die Tropfen auch von den Fingern ab.

Homöopathische Globoli mit grünen Blättern auf Holztisch auf altem Holztisch

Wie lange können Sie die Essenzen anwenden?

Wir erwähnten es ja bereits eingangs: Wer mit Bachblüten arbeiten will, sollte keine Wunderheilungen erwarten. Ein Positiver Effekt stellt sich häufig erst nach einigen Wochen ein. Dafür ist es aber wichtig, das Mittel regelmäßig zu verabreichen. Ein ausgewachsene Katze sollte in der Regel ca. 3x täglich 3-4 Tropfen erhalten. Die genaue Menge ist aber immer vom Mittel und auch dem Gewicht des Tieres abhängig. Orientieren Sie sich darum am besten an den Herstellerangaben.

Bei den Notfalltropfen hingegen stellt sich meist sehr schnell eine Reaktion ein. Hier reicht meist schon ein einziger Tropfen. Dafür ist die Frequenz bei Bedarf deutlich höher. In sehr extremen Fällen kann die Gabe sogar alle 15 Minuten über einen bestimmten Zeitraum hin erfolgen. Doch die Rescue Tropfen für Katzen sollten auch wirklich nur in Notsituationen und nicht als Langzeitanwendung eingesetzt werden. Andernfalls kann ein Gewöhnungseffekt sich einstellen und die positive Wirkung der Bachblüten für Katzen verfliegen.

Bachblüten als Tropfen

Quellen

https://www.bach-blueten-portal.de/bachblueten-ratgeber/bachblueten-fuer-tiere/
https://www.allianz.de/gesundheit/katzenversicherung/bachblueten-fuer-katzen/
https://praxistipps.focus.de/bachblueten-fuer-katzen-anwendungsmoeglichkeiten-und-dosierung_112189
https://www.katzennothilfe.de/bachblueten-fuer-katzen/
https://www.tiergesund.de/ernaehrung/katze/frisst-nicht