Maine Coon Kätzchen steht vor Katzenklappe

Katzentüren: Wie die Katze am besten durchbekommen?

Jeder Katzenbesitzer wird das kennen: Kaum sitzt man, will der Stubentiger zur (Balkon-)Tür raus. Einmal geöffnet, ist aber auch wieder nicht richtig. Da kann man schon mal den einen oder anderen entnervten Fluch ausstoßen. Die Lösung könnte eine Katzenklappe sein. Doch welche ist die richtige für Ihre Fellnase? Und wie erklärt man ihr die Funktionsweise überhaupt? Wir geben Ihnen die wichtigsten Tipps rund um Katzentüren. Lesen Sie hier weiter!

Katzentüren: So einfach, so genial!

Verzweifeln Sie auch des Öfteren am Wankelmut Ihrer Katze? Dann fühlen Sie sich vielleicht besser, wenn wir Ihnen sagen, dass Sie damit in bester Gesellschaft sind. Denn schon der große Wissenschaftler Isaac Newton wurde von seiner felinen Ablenkung reichlich strapaziert. Da man so einfach nicht denken kann, sägte der pragmatisch veranlagte Engländer kurzerhand ein Loch in seine Tür und baute eine beidseitig verwendbare Klappvorrichtung ein. Voilá: Die Katzenklappe war geboren. Und noch heute sind so manche entnervte Menschen ihm für diesen Geistesblitz mindestens genauso dankbar, wie für seine zahlreichen anderen.

Roter Kater steht vor geschlossener Balkontür und kommt nicht rein

Aber Spaß bei Seite: Tatsächlich ist die Katzentür ein im Prinzip sehr einfaches, aber dennoch geniales Ding. Denn dank ihr kann die Katze ihrem ohnehin sehr eigenständigen Köpfchen folgen, wie es ihr beliebt. Raus, rein, wann immer es ihr passt. So können Besitzer friedlich auf der Couch sitzen oder müssen sich nicht das ständig klagende Miauen während der Arbeitszeit anhören. Auch ein schlechtes Gewissen, wenn man vielleicht doch nicht den Luxus des Homeoffice hat, muss sich nicht einstellen. Und ein langer Abend unterwegs ist auch kein Problem mehr.

Allerdings gibt es neben diesen Vorteilen auch ein paar Eigenschaften, die die Katzentür nicht absolut perfekt machen – trotz Newtons genialen Geistesblitzes. Denn in Zeiten von Energieeffizienz ist so ein Loch in der Tür vielleicht nicht unbedingt förderlich. Zugluft, Kälte und Feuchtigkeit können hier eindringen. Je nach Modell übrigens auch fremde Tiere und Ungeziefer. Und wenn die Klappe nicht gut durchdacht angebracht wurde, erleichtert sie eventuellen Einbrechern auf zwei Beinen ebenfalls den Zutritt. Apropos Montage: Auch diese kann u.U. knifflig werden. Ist die Katzenklappe also doch nicht der Heilsbringer schlechthin? Ganz diplomatisch wollen wir hier darauf antworten: Das kommt darauf an.

Welche Arten der Katzentüren gibt es?

Ein Loch in der Wand ist inzwischen keine adäquate Lösung mehr für heutige Wohnverhältnisse. Doch glücklicherweise sind manch andere kluge Köpfe in die Fußstapfen von Newton getreten und haben die Katzenklappe um einiges erweitert. Natürlich besteht sie auch heute noch im Prinzip aus den gleichen Grundzutaten: Einem Rahmen mit einer schwingenden Klappe. Doch diese haben inzwischen einige interessante Spezialfunktionen. Die bekanntesten wollen wir Ihnen hier kurz einmal vorstellen.

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Die klassische Freilauftür

Sie ist die ursprünglichste Form der Katzenklappe und funktioniert wie eine normale Schwingtür. Sie ist tendenziell recht einfach einzubauen und auch günstig in der Anschaffung. Meist verfügt sie über eine (Bürsten-)Dichtung, um die Zugluft zu minimieren. Einige Varianten haben aber auch eine bessere Wärmedichtung. Dadurch isolieren sie zum einen deutlich mehr, zum anderen frieren die Klappen im Winter nicht so schnell ein.

Häufig können Sie auch zwischen verschiedenen Verschlussmechanismen wählen. Die gängigsten Prinzipien dabei sind die 2- oder 4-Wege-Verschlüsse. Beim 2-Weg kann die Klappe entweder komplett geöffnet oder verschlossen sein. Der 4-Weg-Mechanismus bietet abgesehen davon auch noch die Option, dass die Klappe nur nach außen oder nur nach innen aufschwingt. Geschlossen werden die Klappen inzwischen meist über Magnete, was ebenfalls der Zugluft-Minderung dient.

Der größte Nachteil an dieser Basis-Version ist, dass Sie hier keine Extra-Funktionen, vor allem keine Zugangskontrolle haben. Das bedeutet, auch fremde Katzen – oder andere Tiere, die durch die Klappe passen – können unter Umständen ins Haus kommen. Um das zu vermeiden, empfiehlt sich eine andere Ausführung der Katzentür zu wählen.

Die klassische Freilauftür für Katzen

Die Katzenklappe mit Chip

Das Grundprinzip ist hier das Gleiche. Die Katzentür wurde aber um eine clevere Funktion ergänzt. Ein Sensor registriert den Mikrochip Ihrer Katze und öffnet die Klappe dann ausschließlich für sie. Katzen mit dem falschen Chip können hingegen nicht hinein. Die modernen High-Tech-Klappen können auch mehrere Chips speichern.

Während Freigänger-Katzen in den besten Fällen immer gechipt sind, lässt sich das nicht zu 100 % bei allen Tieren umsetzen. Verfügt Ihre Samtpfote also über keinen, kann das Prinzip mit einem dafür geeigneten Halsbandanhänger dennoch umgesetzt werden. Dieser bringt allerdings den Nachteil mit, dass er verloren gehen kann und nicht alle Katzen das Bändchen überhaupt erst akzeptieren. 

Damit diese Art der Zugangskontrolle funktioniert, braucht die Katzentür eine Stromversorgung, meist über Batterien. Sind diese leer, kann die Klappe dennoch benutzt werden, dann allerdings ohne die Sensorerkennung. Das etwas Mehr an Technik verursacht auch einen etwas höheren Preis. Dennoch ist diese Variante bei vielen Haltern sehr beliebt.

Katzentüren mit Infrarot-Sensoren

Auch diese Möglichkeit offeriert eine gründliche Zugangskontrolle, allerdings registriert der eingebaute Infrarot-Sensor hier einen speziellen Code-Schlüssel, welcher sich an einem Halsband befindet. Auch hier kann das wieder zu Problemen führen, wenn Ihre Katze kein Freund von diesen vermeintlichen Schmuckstücken ist oder der Anhänger verloren geht. Allerdings bieten die meisten Hersteller an, dass diese bei Verlust zumindest nachbestellt werden können. Die Betriebsweise funktioniert auch bei dieser Katzentür mittels Batterien.

Elektromagnetische Katzenklappen

Eine weitere Option der Zugangskontrolle arbeitet mit Magneten, allerdings ebenfalls wieder in einem Halsband. Hier gibt es zum einen Varianten, bei denen ein in der Klappe eingebauter Magnet mit dem an der Katze interagiert und den Verschluss der Tür automatisch entriegelt, wenn sie sich nähert. Diese Option ist sehr geräuscharm, benötigt aber ebenfalls wieder eine Stromversorgung. 

Es gibt aber auch noch eine Variante, die gänzlich ohne Elektrizität auskommt. Bei dieser muss jedoch ein direkter Kontakt zwischen den beiden Magneten hergestellt werden. Das bedeutet: Die Katze muss die Tür berühren, bevor sie durchgehen kann. Haben Sie ein eher ängstliches Tier, ist das eine schwierige Variante und erfordert sehr intensives Training. Zudem bleibt auch hier die Warnung bestehen: Das Halsband kann verloren gehen!

Katzentüre in der Wohnungshaustüre verbaut.

Wie finden Sie die richtige Katzentür?

Um Ihrem Stubentiger den Luxus des eigenständigen Kommen und Gehens ermöglichen zu können, gibt es ein paar Faktoren, die Sie bei der Wahl der Katzentür beachten müssen. Zunächst einmal geht es natürlich um das Stück an sich. Es muss zu dem gewünschten Ort passen, sowohl von der Verarbeitung, als auch den technischen und baulichen Voraussetzungen. Soll die Klappe beispielsweise in einer Außenwand eingesetzt werden, kann diese zu dick sein. Hier brauchen Sie also ein ergänzendes Tunnelelement. Am besten wählen Sie für den Zugang einen Platz, der nicht direkt beheizt ist, also beispielsweise über Kellertüren, -fenster oder auch die Garage. So geht gleichzeitig nicht wertvolle Wärme nach außen verloren.

Die Klappe sollte aber auch zur Katze an sich passen. Messen Sie Ihre Fellnase also unbedingt einmal aus: von der Pfote bis zum Kopf und auch die Breite ihrer Schultern. Sind Sie unsicher, ob Ihre errechnete Größe passt? Dann schneiden Sie aus einem Stück Pappe die entsprechende Öffnung aus und probieren aus, ob Ihre Katze hindurchschlüpfen kann. Hat Ihre Mieze vielleicht körperliche Einschränkungen? Dann besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt, worauf Sie bei der Wahl der Katzentür achten sollten. Eventuell helfen z.B. kleine Stufen oder Treppen, damit die Samtpfote ihren Eingang bequemer nutzen kann.

Aber auch die Klappe an sich sollte passen. Das bedeutet, Sie sollten sie zum einen optisch entsprechend der Umgebung auswählen (Farbe, Design, Material). Auch ist das entstehende Geräusch nicht irrelevant. Ist die Klappe zu laut, kann das nicht nur Ihre Katze erschrecken, sondern auch Sie unter Umständen stören. Zudem sollten Sie auf Ihren Liebling Rücksicht nehmen und ihren Charakter in die Entscheidung einbeziehen. Einige Tiere sind sehr ängstlich. Hier lohnt sich vielleicht eine durchsichtige Klappe, damit sie nicht in völlig unbekanntes Terrain eintauchen müssen. 

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Die Katzenklappe trainieren: So funktioniert es

Das Wichtigste vorab: Katzen sind von Natur aus Skeptiker. Neue Dinge werden äußerst kritisch beäugt und häufig zunächst mit Missachtung bestraft. Aber: Katzen sind auch neugierig. Und je nach Charakter und Alter verfügen sie auch über einen großen Spieltrieb, den Sie sich zunutze machen können. Eine Katzentür ist zunächst also womöglich ein enormes Hindernis. Aber mit Geduld, Liebe und so manchem Lockmittel können Sie es Ihrer Katze schmackhaft machen.

Die ersten Schritte

Vielleicht lassen Sie die Klappe schon vor dem Einbau einmal herumliegen, sodass Ihre Katze diese vorsichtig erkunden kann. Katzen reagieren deutlich entspannter auf Objekte, die sie bereits einmal ausgiebig sichten, beschnüffeln und ggf. sogar markieren konnten. Ist die Katzentür dann einmal verbaut, lassen Sie Ihrem Stubentiger erneut Zeit, sich mit dieser Veränderung vertraut zu machen. Machen Sie sie nicht übermäßig darauf aufmerksam, sondern lassen Sie sie von sich aus kommen. 

Vermeiden Sie laute Geräusche oder hektische Bewegungen, wenn die kleinen felligen Forscher ihre wissenschaftlichen Tests durchführen. Versuchen Sie im Übrigen auch niemals, die Katze mit Gewalt durch die Klappe zu bugsieren. Das endet nur in einem absoluten Drama mit anschließender Todesverachtung diesem gruseligen Ding gegenüber. Gerade Senioren oder eben scheue Tiere werden hier nur sehr langsam den nächsten Schritt tun.

Mit einem Leckerli die Katzenklappe der Katze schmackhaft machen.

Das eigentliche Training

Hat sich Ihre Samtpfote mit der Neuerung vertraut gemacht, können Sie das eigentliche Training starten. Zunächst einmal sollten Sie die Klappe komplett öffnen und fixieren. Denn die wenigsten Katzen mögen es, wenn sie etwas unerwartet berührt. Zeigen Sie Ihrer Katze nun die geöffnete Tür, gehen hindurch und setzen sich auf die andere Seite. So sieht sie zunächst das Draußen und kann Sie auch auf der anderen Seite registrieren. 

Locken Sie Ihre Katze nun. Manche haben ein absolut heißbegehrtes Lieblingsspielzeug, andere erliegen einem Reiz von einer sich bewegenden Schnur. Vielleicht ist aber auch eher Futter das Mittel der Wahl. Dann warten Sie mit der köstlichsten Leckereien auf. Auch hier gilt wieder: Keine Hektik walten lassen, die Katze entscheidet selbst. Vorsichtiges Streicheln durch die geöffnete Klappe kann ebenfalls helfen, sollte aber nur bei in sich ruhenden Tieren probiert werden. Jede Näherung wird positiv bestärkt und jedes Nutzen der Klappe natürlich eifrig belohnt. 

Dies kann aber zahlreiche Versuche erfordern und sollte auch danach mehrfach wiederholt werden. Locken Sie zudem während des Trainings die Katze abwechselnd nach drinnen und nach draußen! Funktioniert das, können Sie die Schwierigkeit schrittweise erhöhen und die Klappe immer weiter schließen, bis sie irgendwann gänzlich zu ist. Demonstrieren Sie Ihrer Samtpfote dann den Schwing-Mechanismus und üben geduldig und fleißig weiter. 

Nützliche Tipps und Tricks

Damit das Training gelingt, können Sie sich noch einiger Tricks bedienen. Zunächst einmal empfiehlt es sich, eine warme und trockene Wetterphase abzupassen. Bei Regen und Sturm wird es Ihre Katze eher wenig reizen, das Haus zu verlassen. Zudem gelangt über die offene Katzentür natürlich auch sehr viel kalte Luft ins Haus. Besser also im Frühjahr oder Sommer mit dieser Änderung anfangen. 

Ist Ihre Katze bereits vertraut mit dem Clickern, dann ist dies definitiv ein Vorteil und erleichtert Ihnen das Gewöhnen sicherlich. Ebenfalls von Vorteil kann der Einsatz von verschiedenen Katzenkräutern (z.B. Katzenminze, Baldrian, Katzengamander) sein. Diese mögen die meisten Fellnasen besonders gern und können Scheu schneller abbauen. Geben Sie vielleicht ein paar Tropfen solcher Kräuteressenzen an die Klappe oder verfeinern Sie das Spielzeug damit. Eine ähnliche Unterstützung können auch Bachblüten oder ähnliche Entspannungsmittel darstellen. 

Und als letzten Tipp können Sie auch versuchen, insbesondere außen vor die Katzenklappe eine Pflanze zu stellen. So muss Ihre Katze nicht direkt auf freies Feld treten, sondern kann sich ihrem schleichenden Naturell entsprechend erst einmal verstecken und die Lage sondieren. Ist die Luft rein, kann sie dann Jagen, ihr Revier abpatrouillieren oder sich einfach faul in der Sonne aalen. Und wird es ihr draußen zu viel, muss sie nicht mehr herzergreifend nach Herrchen oder Frauchen mauzen. Sie kann selbstständig dank Katzentür einfach wieder reinkommen.

Weiterführende Links 

https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/wer-erfand-die-katzenklappe 

https://de.wikipedia.org/wiki/Katzenklappe

https://www.stern.de/vergleich/katzenklappe/

https://www.haustierratgeber.de/test/katzen/katzenklappe/

https://www.catsbest.de/katze-an-katzenklappe-gewoehnen/

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