Mehrere Hunde vor Ihren Näpfen mit Hundetrockenfutter

Knusper, Knusper, Knäuschen: Was taugt Hundetrockenfutter?

Hund ist, was er frisst. In diesem Satz steckt ganz viel Wahrheit. Darum sollte sich der tierliebende Hundebesitzer ganz genau damit auseinandersetzen, was er seinem besten Freund denn so serviert. Eine große Debatte, die sich rund um die Haustierernährung aufspannt, ist die, ob man besser nass oder trocken füttern sollte. Denn gerade dem Hundetrockenfutter wird häufig viel Negatives unterstellt. Die Frage ist aber: Was ist dran an den Vorurteilen? Wir sind der Sache auf den Grund gegangen.

Was ist Trockenfutter eigentlich?

An und für sich setzt sich Trockenfutter aus genau den gleichen Komponenten zusammen, wie sein feuchter Konkurrent: Proteine, Kohlenhydrate, Lipide, Vitamine und Nährstoffe. Der große Unterschied ist das (nicht) enthaltene Wasser. Davon befindet sich nämlich nur durchschnittlich 3-11 % in der Nahrung, weswegen sich auch der Name erklärt.

Zwei Herstellungsarten

Die Herstellung von Trockenfutter ist auf zwei unterschiedliche Arten möglich: durch Extrusion oder durch Pressung. Beim Extrusionsverfahren wird die Rohstoffmischung mit heißem Wasserdampf und unter hohem Druck in Form gebracht und nachträglich mit Lösungen aus Vitaminen, Nährstoffen und Fetten besprüht (Coating).

Beim Pelletieren hingegen werden die Rohstoffe getrocknet und gemahlen. Diese Masse wird mit viel Druck und aufgesprühtem, kalten Wasser durch eine Form gepresst. Dadurch verklebt die Masse dauerhaft und es können die Pellets entstehen.

Welche Herstellungsweise man bevorzugen sollte, ist noch umstritten. Fans der Extrusion betonen, dass bei diesem Verfahren gerade auch die Kohlenhydrate aufgeschlossen und so besser verdaulich werden. Gefährliche Keime werden zudem abgetötet, wodurch sich das Futter länger hält. Befürworter des kaltgepressten Trockenfutters hingegen bevorzugen diese Variante, weil hier mehr natürliche Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben und die Pellets allgemein für Hunde leichter zu verdauen seien.

Es gibt verschiedene Sorten von Hundetrockenfutter.

Was sollte im Hundetrockenfutter enthalten sein?

Der Hund ist ein Karnivore, das bedeutet, sein Organismus braucht sehr viel Eiweiß. Allerdings hat sich im Laufe der Evolution sein Magen-Darm-Trakt angepasst, weswegen er inzwischen auch geringe Mengen an Getreide immer besser verdauen kann. Entsprechend sollte sich Hundetrockenfutter im Idealfall etwa so zusammensetzen:

  • Eiweiß. Es sollte ca. 25 % ausmachen. Wesentlich mehr kann Leber und Nieren schädigen.
  • Rohfett. Davon sollte etwa 5 % enthalten sein. Der Hund braucht es z.B. zum Aufspalten von Vitaminen.
  • Kohlenhydrate. Sie bilden den überwiegenden Anteil und sorgen für Energie.
  • Rohfasern. Mit max. 5 % keine große Menge, allerdings sind die Ballaststoffe sehr wichtig für die Verdauung.
  • Vitamine und Nährstoffe. Diese sind, wie auch beim Menschen, nur in geringen Mengen nötig, aber ausgesprochen wichtig für die Gesundheit!

Achten Sie unbedingt auch auf die Qualität der Inhaltsstoffe. Falls Ihnen Getreide als Kohlenhydrat-Lieferant zu riskant ist, können Sie auf jeden Fall Futtersorten nutzen, die Kartoffeln, Tapioka oder Mais verwenden. Vermeiden Sie wenn möglich Sorten, in denen von “tierischen und pflanzlichen Nebenerzeugnissen” die Rede ist. Dahinter verbergen sich meist Schlachtabfälle oder Schalen – zum Teil eigentlich Ungenießbares für die Fellnasen! Und natürlich sollte man die Finger von künstlichen Zusatz-, Farb- oder Konservierungsstoffen sowie Geschmacksverstärkern lassen.

Ist veganes Trockenfutter möglich?

Jein. Sicherlich gibt es auch pflanzliches Eiweiß. Allerdings ist der Hundeorganismus nicht wirklich auf diese Art der Ernährung ausgelegt. Eine kurzzeitige Fütterung mit veganen Produkten ist möglich, allerdings gibt es noch keine Erfahrung zu einer längerfristigen Ernährung. Greifen Sie wenn dann lieber zu vegetarischen Futtersorten. Hier wird das Protein aus Eiern und Milch bezogen, was ein Hund besser verwerten kann. Generell empfiehlt sich aber doch Trockenfutter, in dem – hochwertiges, am besten in BIO-Qualität – Fleisch verwendet wurde.

Wie füttere ich meinen Hund am besten?

Egal ob Nass- oder Trockenfutter: Generell ist eine Fütterung ein bis zwei Mal am Tag für die meisten Hunde absolut ausreichend. Die Ration sollte sich dabei immer individuell nach Ihrem Liebling richten, also nach Rasse, Körpergröße, Alter (Welpen brauchen mehr Energie als Senioren), Zustand (ist der Hund krank oder trächtig?) und dem Charakter (verspielt oder eher ruhig?).

Eine komplette Ernährung mit Trockenfutter ist bei Hunden nicht zwangsläufig problematisch. Wichtig ist allerdings, dass stets genug Wasser im Napf zur Verfügung steht, denn die im Futter fehlende Feuchtigkeit muss über diesen Weg aufgenommen werden. Falls Sie sowohl feuchtes, als auch trockenes Futter geben wollen, sollten Sie diese am besten in getrennten Mahlzeiten füttern, da sie unterschiedlich schnell verdaut werden.

Achten Sie außerdem darauf, dass Sie am besten Trockenfutter kaufen, bei dem in den Kroketten oder Pellets alle Inhaltsstoffe gleichmäßig enthalten sind. Einige Futtersorten sind extra mit getrennten Bestandteilen (Fleisch vs. Gemüse) hergestellt. Doch dieses optisch nette Gimmick führt bei einigen Hunden zum Sortieren, sprich, es werden nur die leckeren Fleischbrocken gegessen. So entgehen ihnen aber wichtige Stoffe.

Ob Trockenfutter, Barfen oder vegetarisch entscheiden Sie

Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O bei der Haltung Ihres Hundes. Doch wie mit Getreide im Hundefutter umgehen?

Woran erkennt man gutes Trockenfutter noch?

Wie sich das ideale Trockenfutter zusammensetzen sollte, haben wir bereits erklärt. Aber wie immer im Leben funktioniert nicht alles nach Plan. Und so kann es vorkommen, dass Ihr Hund das beste Trockenfutter einfach nicht anrührt bzw. es ihm gesundheitlich trotzdem schlecht geht. Jedes Tier braucht unterschiedliche Dinge. Darum achten Sie unbedingt auf folgende Anzeichen:

  • Wie sieht das Fell aus? Ist es glänzend und schön oder stumpf und schuppig?
  • Wie geht es dem Hund? Frisst er mit Freude und ist munter oder lustlos?
  • Was ist mit dem Kot? Sind die Häufchen klein und riechen wenig oder groß und stinkend?

Gerade der Kot – auch wenn es manchem als unappetitlich erscheint – ist ein wichtiges Indiz für die Gesundheit des Hundes. Werden häufig und größere Mengen abgesetzt, spricht das dafür, dass das Futter nicht gut verwertet wurde. Auch ein stark unangenehmer Geruch ist ein Zeichen dafür, dass das Futter nicht vertragen wird, genauso wie die Konsistenz. Im Zweifelsfalle sollte man besser die Sorte wechseln.

Hund in einem Haufen Hundetrockenfutter

Viele Hunde fressen aus Gewohnheit mehr, als sie müssten.

 

Trockenfutter zur Zahnhygiene?

Auch wenn es häufig so gesagt wird, aber: Nicht jedes Trockenfutter ist gut für die Zähne. Viele Bröckchen zerbröseln im Maul, wodurch der pflegende Effekt nicht eintreten kann. Die Konsistenz der Trockenfutterstücke sollte darum besser etwas elastisch sein, sodass sie an den Zähnen reiben können. So kann Plaque abgetragen werden. Allerdings natürlich nur, wenn der Hund das Futter auch wirklich kaut und nicht nur gierig schlingt.

Trockenfutter und Zahnhygiene?

Fazit: Taugt Hundetrockenfutter etwas?

Es gibt einige Faktoren, die für den Einsatz von Hundetrockenfutter sprechen. Zum einen ist das Futter verhältnismäßig und bei richtiger Lagerung lange haltbar. Es ist zudem einfach zu rationieren und kann gerade für unterwegs eine prima Alternative sein. Wenn auf die wertigen Inhaltsstoffe geachtet wird, kann eine vollständige Ernährung auf diese Weise durchaus erfolgen.

Allerdings sollten Sie auf Ihren Hund achten und hören. Einige Tiere sind beispielsweise schlechte Trinker. Da im Futter aber nur sehr geringe Wassermengen enthalten sind, muss der Hund Flüssigkeit zusätzlich aufnehmen. Tut er das nicht ausreichend, sollte nicht ausschließlich Trockenfutter gegeben werden.

Antischlingnapf für Hunde

Ein weiterer Punkt ist das Fresstempo. Trockenfutter kann besonders gut geschlungen werden, wodurch bei gierigen Fellnasen eine erhöhte Gefahr des Verschluckens besteht. Wenn Sie dem entgegenwirken wollen, können Sie das Futter entweder ein wenig einweichen oder aber einen Antischlingnapf verwenden. Bei diesem ist Ihr Liebling zudem auch meist gezwungen, die Kroketten gründlich zu zerkauen. Hundetrockenfutter lässt sich also keinesfalls komplett verteufeln, sondern stellt eine gute Alternative da.

Quellen

www.focus.de/wissen/praxistipps/gesundes-hundefutter
www.haustiermagazin.com/was-ist-eigentlich-gutes-hundefutter/
www.besser-fressen.de/
www.tiergesund.de/…/trockenfutter
www.wikipedia.org/wiki/Trockenfutter
www.hundepower.de/verdauung-bei-hunden/

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