Wir wissen selbst, dass ein ausgeklügeltes Trainingsprogramm schnell einmal anstrengend werden kann. Um nicht aufzugeben, motivieren wir uns dann mit den verschiedensten Belohnungen – ein leckerer Snack, ein toller Film oder einfach ein wenig auf dem Sofa lümmeln. Auch unsere vierbeinigen Freunde freuen sich, wenn es zwischen den Trainingseinheiten immer mal ein Hundeleckerli gibt. Doch dabei gilt es einiges zu beachten – wir helfen Ihnen dabei, die richtige Belohnung zu finden!

Wann gibt es das Hundeleckerli?

Mal ist es einfach ein kleiner Snack für zwischendurch, ein anderes Mal eine Erziehungshilfe – wichtig ist aber vor allem, dass das Füttern des Hundeleckerli nicht völlig willkürlich erfolgt. Denn daraus würde Bello lernen, dass er machen kann, was er will und dennoch leckere Snacks abstauben kann. Ein Verhalten, das wir als Hundebesitzer nicht fördern wollen.

Fein gemacht – Leckerlis als Erziehungshilfe

Hat Ihr Hund alles richtig gemacht, ist der Zeitpunkt für ein Leckerli gekommen. Dieses wirkt nämlich in dieser Situation als positiver Verstärker und lässt Bello wissen, dass er den Befehlen genau gefolgt ist. Das gilt übrigens für alle Trainingsmethoden – Sie machen gerade ein Agility-Kurs über einen anspruchsvollen Parcours? Leckerli! Sie bringen Ihrem Welpen den Gehorsam – also Obedience – bei? Leckerli! Oder üben Sie gerade das Longieren? Dann dürfen Sie das Hundeleckerli nicht vergessen.

Hund traniert mit Frauchen , zur Belohnung gibt es ein Leckerli

Doch warum eigentlich? Der Grund ist einfach: Unsere Haustiere sind Opportunisten. Das heißt, dass sie jede Gelegenheit nutzen, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Hat ein Hund also einmal begriffen, dass es nach einem erfolgreichen Training Leckerlis gibt, wird er alles dafür tun, um diese auch zu bekommen – er strengt sich also (noch) mehr an, es Herrchen und Frauchen Recht zu machen.

Aber Achtung! Füttern Sie Leckerlis wirklich immer nur dann, wenn Ihr Hund das erwünschte Verhalten zeigt. Ist er beim Gassi gehen hingegen ungezogen und bellt andere Menschen an, wird dieses Verhalten verbal getadelt. Essen ist reine Belohnung. Achten Sie außerdem darauf, nie am Tisch zu füttern – sonst wird sich Ihr Vierbeiner angewöhnen dort nach Essen zu betteln. Ist das schon passiert, können sie das unterbinden, indem Sie ihn nach dem Abräumen belohnen, wenn er nicht gebettelt hat.

Kleiner Welpe beim Gassi gehen.

Doch: Es muss nicht immer das Leckerli sein

Natürlich sollen Sie Ihren Vierbeiner nicht überfüttern. Darum werden die Portionen auch über die Zeit reduziert. Zu Beginn des Trainings wird noch jeder kleine Erfolg und Fortschritt belohnt – gerade bei aufgeregten Welpen ist das wichtig. Sitzt ein Kommando aber einmal, können Sie die Leckerlis seltener werden lassen.

Eine Streicheleinheit und ein dickes Lob sollte es aber bei jedem Erfolg geben – werden allerdings noch Leckerlis gefüttert, stehen diese an erster Stelle! Und auch ein gemeinsames Toben und Spielen ist für Bello immer eine wundervolle Belohnung und ein gern gesehener Ersatz für das Leckerli.

Suchen Sie einmal etwas Abwechslung, können Sie übrigens auch Schnüffelspiele mit Ihrer Fellnase veranstalten. Dabei verstecken Sie einfach ein Hundeleckerli in Garten oder auch Wohnung und lassen ihn dann danach suchen. Das trainiert gleichzeitig die natürlichen Instinkte des Vierbeiners und fördert die Konzentration sowie Zielstrebigkeit.

Hund liegt mit Frauchen auf den Teppich und kuschelt. Auch eine Kuscheleinheit kann eine Art Belohung für den Hund sein anstatt ein Hundeleckerli

Wenn es dem Hund gut geht, stört nichts die Harmonie.

Welche Leckerlis sind geeignet?

Wollen Sie Hundeleckerli kaufen, dann achten Sie unbedingt auf deren Qualität. Klar, Bello selbst würde alles naschen, was man ihm gibt, aber das bedeutet noch nicht, dass das auch gesund ist. Darum müssen Sie als Besitzer einen genauen Blick auf die Zutatenliste werfen. Künstliche Aromen und Farbstoffe sowie Zucker haben hier nichts zu suchen!

Stattdessen sollten hier naturreine Zutaten – also Fleisch und wahlweise Gemüse – vermerkt sein. Gerade Trockenfleisch oder Miniwürstchen eignen sich hervorragend. Diese sind nämlich nicht nur natürlich, sondern auch total aromatisch und enthalten viele Vitamine und Proteine, die jeder Hund braucht. Trainieren Sie an einem Tag besonders viel, greifen Sie am besten zu kalorienarmen Leckerlis und reduzieren gegebenenfalls die Menge an Nass- und Trockenfutter.

Achten Sie zudem darauf, dass die Leckerlis auch für Ihren Hund geeignet sind. Dabei spielt vor allem die Größe, das Gewicht und das Alter eine entscheidende Rolle. Während Welpen im Wachstum ruhig auch mal einen Happen mehr bekommen können, ist bei erwachsenen Hunden etwas mehr Bedacht gefragt. Jedoch stehen bei letzteren mehr Varianten zur Verfügung, denn Leckerli für Welpen sollten besonders weich sein, damit sie auch leicht zerkaut werden können.

Verschiedene Sorten von Hundeleckerlis

Arten von Hundeleckerlis

Standen Sie schon einmal vor einem Hundeleckerli-Regal? Dann wissen Sie sicherlich, wie riesig die Auswahl sein kann. Genau in solchen Fällen ist es nicht immer leicht, die richtige Entscheidung zu treffen. Wir stellen Ihnen darum im Folgenden die verschiedenen Leckerli-Arten einmal etwas genauer vor.

Hundekekse und Hundekuchen

Zu den bekanntesten Hundesnacks gehören Kekse und Kuchen. Diese können Sie selbst zubereiten, aber auch fertig kaufen. Greifen Sie zu letzterer Variante, sollten Sie unbedingt – wie zuvor beschrieben – auf die Zutaten achten. Natürlich und vitaminreich, anstatt viele Kalorien und Fett ist hier das A und O.

Da diese Leckerlis aber meist besonders klein sind, eignen sie sich hervorragend für längere Trainingseinheiten. Gerade für Welpen sind sie ein guter Weg, um nach jedem Fortschritt eine kleine Belohnung reichen zu können, ohne das Tier zu überfüttern. Auch später kann hier und da mal ein Hundekeks gegeben werden und auch beim Gassi gehen erlauben sie eine unkomplizierte, schnelle Geste.

Biskuits und Hundekausnacks

Sie sind meist relativ hart und kommen in den unterschiedlichsten Formen daher. Sie sind eher weniger als Belohnung während des Trainings geeignet, sondern werden wenn, dann zum Abschluss dessen gegeben. Der Grund leuchtet ein: Diese Snacks sind dafür ausgelegt, die Hunde über eine lange Zeit zu beschäftigen. Sie trainieren damit zum einen den Kiefer, sind aber häufig auch für die Zahnpflege essentiell.

Besonders wenn Sie zu sehr harten Biskuits greifen, wirken diese sich positiv auf das Gebiss aus. Beim Zerkauen wird hier nämlich gleich unerwünschter Zahnschmelz abgerieben und beugt so Karies und Co. vor.

Berner Sennenhund Welpe knabbert an einem Kauknochen

Einige gesündere Alternativen

Während leider viele industriell verarbeitete Leckerlis doch Zucker, Aromen- und Farbstoffe enthalten, gibt es auch einige gesunde Alternativen bei denen Sie nicht erst auf die Zutatenliste schauen müssen. Dazu zählt unter anderem das große Trockenfleischangebot, welches Sie in vielen Tierläden finden. So ist gerade Büffelhaut eine tolle Varianten, denn die muss aufwendig gekaut werden und beschäftigt Bello über eine lange Zeit. Gleichzeitig trägt sie zur Zahnreinigung bei. Natürlich ist das erst für erwachsene Hunde eine Möglichkeit, denn Welpen haben meist noch nicht genügend Kaukraft.

Außerdem können auch verschiedene Nahrungsmittel aus dem Kühlschrank ein gutes Hundeleckerli abgeben. Allen voran sind das Käse, Joghurt und Frischehefe. Diese sind exzellente Lieferanten für Eiweiß und Kalzium. Auch Rohschinken oder verschiedene Würste sind sehr gut geeignet – achten Sie hier aber auf einen möglichst geringen Fettanteil und wenig Gewürze.

Hundeleckerlis selber machen – so einfach ist es

Hundeleckerlis selber machen – so einfach ist es

Wir haben es schon ab und zu erwähnt, aber natürlich können Sie Hundeleckerlis auch selbst herstellen. Das erlaubt Ihnen einen vollen Einblick in die Zutaten und gibt beim Verfüttern gleich ein noch besseres Gefühl. Bevor wir Ihnen aber drei genaue Rezept mit auf den Weg geben, haben wir eine kleine Liste an möglichen Zutaten zusammengestellt:

  • Haferflocken, Hafer- & Maiskleie
  • Dinkel-, Mais- & Weizenmehl
  • Fleisch: Rinderhack, Leberwurst, Schinken, Hühnchen
  • Gemüse: Karotten, Zucchini, rote Beete
  • Obst: Bananen, Apfel, Erdbeeren
  • Tiererzeugnisse: Eier, Quark, Käse
  • Öl (hochwertig!): aus Oliven, Maiskeim, Sonnenblumen

Allgemein ist es sinnvoll darauf zu achten, dass die Zutaten in Bio-Qualität verarbeitet werden. Komplett verzichten sollten Sie hingegen unbedingt auf:

  • Zucker & Gewürze
  • Schokolade & Kakaopulver
  • Backpulver
  • Avocado, rohe Kartoffeln, Tomaten & Auberginen
  • Knoblauch & Zwiebeln
  • Hülsenfrüchte, Rosinen & Weintrauben

1. Hackfleish-Kekse

Die Hackfleisch-Kekse sind ganz leicht zuzubereiten und die meisten Zutaten haben Sie wahrscheinlich eh schon zu Hause. Denn Sie brauchen:

  • 100 g Vollkornmehl
  • 50 g Haferflocken
  • 40 ml Wasser
  • 100 g Rinderhackfleisch (Alternativ Reste vom Fleischer)
  • 1 TL Petersilie
  • 1 Ei – Größe S

Um die Leckerlis zu backen, heizen Sie zunächst den Backofen auf 160°C Umluft bzw. 180°C Ober-/Unterhitze vor. Geben Sie zu Beginn das Ei, das Wasser, das Mehl und die Haferflocken in eine Schüssel. Verrühren Sie diese kräftig bis eine einheitliche Masse entstanden ist. Heben Sie dann das Hackfleisch sowie die Petersilie unter.

Formen sie dann die Kekse nach Belieben – Sie können sie ausrollen und ausstechen oder kleine Bällchen daraus machen. Je nachdem kann die Backzeit natürlich etwas variieren – maximal sollte diese aber 40 Minuten betragen. Prüfen Sie einfach zwischendurch, ob die Kekse schon fest und gebräunt sind.

2. Quark-Röllchen

Um diese Hundekekse backen zu können, benötigen Sie:

  • 100 g Haferflocken
  • 75 g Quark (am besten mager) oder körnigen Frischkäse
  • 1 Eigelb
  • 2 EL Milch
  • 1 El Sonnenblumen-/Olivenöl

Heizen Sie anfangs den Backofen auf 150°C Umluft vor (alternativ 170°C Ober-/Unterhitze). Geben Sie dann alle Zutaten in eine Schüssel und kneten sie gut zusammen. Die Konsistenz sollte einem Plätzchenteig gleichen. Ist er zu flüssig, nehmen Sie etwas mehr Mehl, ist er zu trocken etwas mehr Milch. Formen Sie dann eine lange Rolle und schneiden Sie diese in etwa gleich lange Stücken (ca. 10 cm). Backen Sie diese Röllchen für 20 bis 30 Minuten und lassen Sie sie vor dem Verzehr gut auskühlen.

3. Thunfisch-Plätzchen

Etwas Abwechslung schaffen Sie mit diesem Fisch-Hundeleckerli. Es eignet sich besonders gut für Trainings-Anfänger, denn es hat einen intensiv-aromatischen Geruch und lässt den Hunden das Wasser im Mund zusammenlaufen. Für ein wenig Abwechslung können Sie zudem den Thunfisch durch Leberwurst ersetzen. Sie brauchen:

  • 150 g Vollkornmehl
  • 100 g Haferflocken
  • 1 Dose Thunfisch (ca. 150 g)

Heizen Sie ebenfalls den Backofen auf 160°C Umluft (180°C Ober-/Unterhitze) vor. Vermengen Sie dann alle Zutaten in einer Schüssel. Ist der Teig zu flüssig geben Sie etwas Mehl hinzu, ist er zu trocken greifen Sie zu ein wenig Wasser. Rollen Sie ihn dann aus und stechen Sie kleine Plätzchen aus. Nach etwa 20 Minuten Backzeit sollten die Hundeleckerlis fertig sein.

Husky Hund will an selbstgemachten Hundekekse auf Backofengitter

Mal hier, mal da – Leckerli mit Bedacht füttern

Hundeleckerli sind bei der Erziehung, aber auch im Alltag mit dem Vierbeiner unverzichtbar. Dennoch sollten sie immer mit Bedacht gegeben werden. Achten Sie stets darauf, dass Sie Bello kein unerwünschtes Verhalten anerziehen, indem Sie dieses zufällig belohnen. Werfen Sie zudem immer ein Auge auf die Zutatenliste – die Leckerchen sollten möglichst kalorienarm und natürlich sein. Am besten wissen Sie das selbstverständlich, wenn Sie sie selbst herstellen.

Quellen
https://www.hunde-kausnacks.de/magazin/belohnung-mit-hundeleckerlis/
https://www.hundefutter-tests.net/hundefutter-blog/wie-oft-hundeleckerlies-geben
https://www.tiermedizinportal.de/ernaehrung/futtervergleich/hundefutter/hundekekse-und-hundeleckerli-was-ist-zu-beachten/181518
https://www.markt.de/ratgeber/hundehaltung/leckerlies/
https://www.zoobio.de/blog/welpenerziehung-welche-leckerlis-sollte-man-welpen-geben-523#Was_ist_beim_Kauf_von_Welpenleckerlis_zu_beachten
https://www.dogsfoodguide.com/hundeleckerlies-snacks/
https://utopia.de/ratgeber/hundekekse-backen-gesunde-leckerli-fuer-deinen-vierbeiner/
https://www.hundeo.com/hundefutter/kekse-und-leckerlis-selber-backen/