Gesunde Mama und Welpen: Welches Futter für trächtige Hündinnen?

Für viele gibt es fast nichts Niedlicheres als kleine Welpen. Doch damit diese gesund und munter auf die Welt kommen und sich weiterentwickeln können, ist das Futter für trächtigen Hündinnen entscheidend. Welche Nährstoffe braucht die werdende Hundemama? Wie viel sollte sie täglich fressen? Und was ändert sich nach der Geburt? Alles rund um die Ernährung in der Trächtigkeit erfahren Sie jetzt hier.

Was braucht die trächtige Hündin im Napf?

Wie auch beim Menschen erhöht sich bei tragenden Hündinnen je nach Phase der Schwangerschaft der Nährstoffbedarf. Je weiter die Trächtigkeit voranschreitet, desto mehr verändert sich auch die allgemeine Zusammensetzung des Futters. Wichtig ist auf jeden Fall, dass es stets schmackhaft sein sollte, damit die Hündin auch gerne frisst, und es leicht verdauliche Nahrung ist. Blähungen oder erschwertes Kotabsetzen sollte besonders in der Schwangerschaft vermieden werden. 

So sieht das ideale Futter aus

Zunächst einmal muss die Nahrung für eine schwangere Hündin vor allem viel eiweiß- und energiereicher sein, als normalerweise. Das Rohprotein in der Trockensubstanz sollte bei über 25 % liegen, gern auch höher. Dabei sollte über die Hälfte aus tierischen Quellen stammen, da die Welpen die enthaltenen essentiellen Aminosäuren z.B. für den Muskelaufbau benötigen. 

Auch die Kohlenhydrate sind wichtig, denn zum einen ziehen die Föten aus der hier enthaltenen Glucose ihre Energie, zum anderen braucht auch das Muttertier mehr Kraft. Der Fettgehalt wird meist mit mindestens 10 % angegeben. Hier ist es ebenfalls wichtig, darauf zu achten, dass auch hochwertige Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden. Und natürlich brauchen die Hündinnen auch einen spezielle Nährstoffzufuhr. Dazu aber gleich mehr.

4 kleine Welpen auf einen Heuballen

Besser Feucht- oder Trockenfutter?

Diese Diskussion wird bereits oft unabhängig einer Schwangerschaft geführt. Kein Wunder also, dass sie auch bei der Frage um das Futter für trächtigen Hündinnen aufkommt. Meist ist es so, dass Feuchtfutter einen deutlich höheren Anteil an Eiweiß bietet. Da der Bedarf daran  in dieser Zeit höher ist, scheint es auch logisch, dass eher diese Art gegeben wird. Allerdings sind hier längst nicht so viele Kohlenhydrate enthalten, wie sie ein werdendes Muttertier dringend benötigt. 

Wenn es nur eines der beiden Futtersorten sein soll, dann könnte das Trockenfutter eventuell die bessere Option sein, da die Hündin hier nicht so viel fressen muss, um ihren Bedarf zu decken. Allerdings wäre eine Kombination aus beiden Produkten wahrscheinlich das Optimalste. Denn das Feuchtfutter liefert auch Flüssigkeit mit, von der die schwangere Hündin ebenfalls reichlich braucht.

Wichtige Nährstoffe für die trächtige Hündin

Auf diesen Punkt wollen wir noch einmal gesondert eingehen. Denn er kann manchmal darüber entscheiden, ob ein Welpe gesund oder unterentwickelt auf die Welt kommt. Hier ist die richtige Balance zwischen allen Nährstoffen nämlich unglaublich wichtig. Besondere Bedeutung haben folgende Vitamine, Mineralien und Spurenelemente:

  • Kalzium und Phosphor: Der Bedarf an diesen beiden Stoffen steigt in der zweiten Trächtigkeitshälfte an, beim Milcheinschuss noch einmal. Allerdings ist es hier unabdingbar auf die richtigen Verhältnisse zu achten. 
  • Jod und Selen: Beide Stoffe sind ebenfalls wichtig, um z.B. eine Kropfbildung oder Muskelschwäche bei den Welpen zu vermeiden. 
  • Eisen: Gerade gegen Ende der Trächtigkeit wird dieser Stoff sehr wichtig, um später eine Blutarmut bei der Mutterhündin zu vermeiden
  • Vitamin A, D, E: Welpen können Vitamine aus dem Mutterleib nicht speichern und müssen darum über die Erstmilch damit versorgt werden.

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Aber Achtung: Manche Halter glaube, dass mehr auch viel hilft. Doch eine Überversorgung an Nährstoffen kann leider genau ins Gegenteil umschlagen. So führt beispielsweise eine Überversorgung an Vitamin A zu Missbildungen bei den Welpen, auch zu viel Vitamin D kann die Entwicklung stören. Und wurde zu viel Kalzium zugeführt, kann das einen Zinkmangel bedingen, welcher wiederum negative Folgen für die Gesundheit der Föten haben würde.

Futter für trächtige Hündinnen selber machen

Waren Sie vor der Schwangerschaft bereits zu einer Ernährung z.B. nach der BARF-Methode übergegangen, kann diese natürlich auch während der Trächtigkeit beibehalten werden. Die Grundsätze (vor allem Hygienemaßnahmen) sind jetzt noch penibler einzuhalten, als ohnehin schon. Um die richtigen Mengen und Zusammensetzungen für die trächtige Hündin zu erfahren, empfiehlt sich aber ein ausgiebiges Beratungsgespräch mit Ihrem Tierarzt. Denn hier kommt es auch sehr stark auf die Größe und Rasse des Muttertieres sowie die Anzahl der Welpen an.

Hier ein paar Ansätze, was auf dem Futterplan Ihrer trächtigen Hündin stehen könnte:

  • Eiweiß: Fleisch (z.B. Rind, Ente), Milchprodukte (z.B. Quark), Eier
  • Kohlenhydrate: z.B. gekochte Kartoffeln, Reis, Haferflocken
  • Ballaststoffe und Nährstoffe: püriertes Gemüse, z.B. Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis; auch Obst, wie z.B. Äpfel
  • Mineralien: Knochenmehl, Knochen und Knorpel
  • Omega-3-Fettsäuren: z.B. Fettfische, Hanföl, Lachsöl
  • Vitamine und Spurenelemente: Innereien wie z.B. Leber, Niere, Kräuter z.B. Brennnessel, Fenchel

Eine trächtige Hündin richtig füttern – so geht es

Durchschnittlich spricht man bei einer Hündin von etwa 63 Tagen Schwangerschaft. Diese kann sich je nach Rasse und Wurfgröße verändern. Einige dauern beispielsweise nur 62, andere auch mal 67 Tage. Es gibt auch Ausnahmen, bei denen die Tragzeit bereits mit 56 Tagen endet oder aber bis zu 72 dauern kann. Fakt ist, dass in diesen etwa 9 Wochen die Ernährung mehrfach angepasst werden muss. Aber auch davor schon sollte auf das Futter geachtet werden.

Richtig Füttern noch vor dem Decken

Manchmal passiert es ja einfach, dass sich ein Rüde mit einer läufigen Hündin findet. Falls Sie es aber wirklich planen wollen, empfiehlt sich vorab bereits mit einer ausgewogenen Ernährung zu starten und eventuelle Gewichtsprobleme zu regeln. Leidet Ihre Hundedame nämlich unter Übergewicht, verringert das die Fruchtbarkeit, kann zu einer sehr kleinen Wurfgröße führen und auch problematische Situationen (z.B. Wehenschwäche, Milchmangel) hervorrufen. Hier sollte also besser das individuelle Idealgewicht angestrebt werden. Ist Ihre Hündin allerdings bereits schwanger, sollte keine Diät mehr begonnen werden!

Im Umkehrschluss ist ein Untergewicht für eine Empfängnis und Schwangerschaft auch suboptimal. Denn im Laufe der Tragezeit braucht die Hündin einige Kraftressourcen, welche ihr so nur mangelhaft zur Verfügung stehen. Sie sollten also auch hier rechtzeitig eine entsprechend energiereichere Nahrung anbieten.

Energiereichere Nahrung für die Hündin

Futter in der Trächtigkeit

Hat Ihre Hündin ein gutes Ausgangsgewicht und entsprechend hochwertige, ausgewogene Nahrung bekommen, dann kann diese Fütterung (auch in Sachen Menge) in den ersten 4 Wochen beibehalten werden. Einzig wenn es sich um eine kleine Rasse handelt und/oder ein großer Wurf erwartet wird, sollte bereits ab der 3. Woche die Energiezufuhr erhöht werden.

Spätestens ab der 5. Woche sollten aber alle Hündinnen ein energie- und eiweißhaltigeres Futter bekommen. Hier wird häufig Welpenfutter angeboten. Als Faustregel für eine Fütterungsempfehlung können Sie sich merken, dass bei kleinen Hunden die Energiezufuhr ggü. dem normalen Erhaltungsbedarf um etwa 30 % steigen sollte. Bei großen Rassen hingegen kann der Wert auch um 50 % zunehmen. Die Futtermenge sollte dann auf mehrere Mahlzeiten (2-3 täglich) aufgeteilt werden.

In der letzten Trächtigkeitswoche verringert sich dann die Fressbereitschaft der Hündin deutlich. Ab und an kämpft sie jetzt auch mit Verstopfungen. Hier sollte auf eine leicht erhöhte Ballaststoffzufuhr geachtet werden. Geht es auf die Geburt zu, fressen die trächtigen Tiere häufig gar nichts mehr, genauso wie am Tag danach. Darüber brauchen Sie sich also keine Sorgen zu machen. Anschließend sollte das frischgebackene Muttertier aber wieder ordentlich zulangen können.

Säugende Hündinnen brauchen viel Energie

Das Gewicht der Welpen wird nach der Geburt akribisch überwacht. Doch auch die Mutter sollte im Auge behalten werden. Denn während der Laktation darf sie möglichst nicht mehr als 10 % ihres Körpergewichts verlieren. Um das zu schaffen, braucht sie auch jetzt immer noch energiereiches Futter, mehrmals täglich. Als Faustregel spricht man hier übrigens davon, dass sich der Energiebedarf der Hündin mit jedem Welpen um etwa 25 % ggü. dem Erhaltungsbedarf erhöht.

Damit die Mutter auch wirklich genug und in Ruhe fressen kann, sollte sie zur Fütterung kurzzeitig von den Welpen getrennt werden. Dabei gilt, dass bei Würfen bis 3 Welpen die Rationen genau portioniert werden sollten. Bei größeren Würfen, rät man hingegen eher zur sogenannten “Ad-Libitum-Fütterung”, also dass die Hündin so viel fressen darf, wie sie möchte. Hier sollte das Gewicht aber sehr engmaschig kontrolliert werden. Als Richtwert können Sie sich merken, dass bei Würfen mit 4-6 Welpen der Energiebedarf etwa 3x so hoch ist, wie normal, bei noch mehr Jungen sogar 4-fach so hoch.

Achten Sie zudem auch auf die Flüssigkeitsaufnahme Ihrer Hündin. Ein Napf mit sauberem Wasser sollte stets zur Verfügung stehen. Aufpassen, wenn die Kleinen zu Krabbeln beginnen – jetzt kann der Napf schnell verunreinigt werden. Trinkt die säugende Mutter allerdings zu wenig, stagniert die Milchproduktion, was wiederum schlecht für die Jungen wäre.

Wann wieder auf normales Futter umstellen?

Beginnen die Jungtiere langsam Beifutter zu fressen (das ist meist nach etwa 6-8 Wochen der Fall), erhält auch die Hündin wieder eine reduzierte Futtermenge. Dadurch verringert sich die Milchproduktion peu-a-peu. Am Tag vor dem Absetzen der Muttermilch sollte das Tier fasten. So versiegt die Milch gänzlich. Am eigentlich Tag erhält die Hündin wieder ein wenig Nahrung, allerdings nur etwa 25 % des Erhaltungsbedarfs. 

In den folgenden Tagen steigern Sie die Futtermenge langsam wieder, bis der volle Normalbedarf wieder erreicht ist. Nach der Entwöhnung der Jungtiere sollte dieser Prozess etwa einen Monat dauern, dann müsste die Hündin wieder ihr Ausgangsgewicht erreicht haben.

Quelllen:

https://www.deine-tierwelt.de/magazin/ernaehrung-traechtiger-und-saeugender-huendinnen/

https://hundeinfoportal.de/ernaehrung-traechtige-huendin-futterplan/

https://einfachtierisch.de/hunde/hundeernaehrung/saeugende-huendin-besonderheiten-bei-der-ernaehrung-85879 

https://einfachtierisch.de/hunde/hunde-gesundheit/traechtigkeit-bei-der-huendin-erkennen-anzeichen-109601

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